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FußballÜberraschender Abgang von Kvesic beim FCM

Der 1. FC Magdeburg gab den Abgang von acht Spielern bekannt. Darunter war überraschenderweise auch Mario Kvesic.

Von Manuel Holscher 07.07.2020, 01:01

Magdeburg l Mit einem großen Bild in der Hand verließ Mario Kvesic das Stadiongelände des 1. FC Magdeburg. Am Montag dann wurde klar, um welches Bild es sich gehandelt hatte. Es war eine Collage, die alle Spieler bekommen, die den FCM verlassen.

So auch Kvesic, der einer von acht Abgängen ist, die der Club gestern offiziell bekanntgab und über die die Volksstimme zum Großteil bereits berichtet hatte. Neben Kvesic werden auch Alexander Brunst, Björn Rother, Thore Jacobsen, Marcel Costly, Rico Preißinger, Manfred Osei Kwadwo und Charles Elie Laprévotte nicht mehr das FCM-Trikot tragen. Bei allen Spielern waren die Verträge ausgelaufen.

Doch besonders der Abgang von Kvesic überrascht. Schließlich signalisierte der Spielmacher nach dem 2:0 in Ingolstadt am vergangenen Mittwoch und den damit verbundenen Klassenerhalt, dass er sich eine Verlängerung vorstellen kann. „Ich würde am liebsten in Magdeburg bleiben. Wir werden uns in den kommenden Tagen zusammensetzen und versuchen, eine Lösung zu finden. Ich fühle mich sehr wohl und würde mich freuen, wenn es klappt“, sagte er noch direkt nach der Ingolstadt-Partie.

Wenige Tage danach sah die Situation plötzlich ganz anders aus. Von einem Verbleib war keine Rede mehr. Im Gegenteil: Kvesic verabschiedete sich geräuschlos und wird in der kommenden Saison ein anderes Trikot tragen. „Der 1. FC Magdeburg bedankt sich ausdrücklich bei allen Akteuren für ihr Engagement und ihren Einsatz und wünscht alles erdenklich Gute für die weitere Zukunft bei maximaler Gesundheit“, sagte Geschäftsführer Mario Kallnik in der gestrigen Pressemitteilung.

Bei Timo Perthel, Tarek Chahed und Patrick Möschl hält sich der FCM hingegen noch bedeckt. Die Verträge sind zwar ebenfalls ausgelaufen, es wird aber noch verhandelt. Während bei Möschl ein Abgang schon sicher schien, ergibt sich bei ihm jetzt doch noch die Möglichkeit auf eine Verlängerung – wie auch bei Perthel und Chahed.

Fest steht: Momentan hat der FCM 15 Spieler im Kader, Verstärkungen werden vorwiegend im Mittelfeld und auf den Außenbahnen benötigt. In der vergangenen Saison kam nämlich gerade aus dem zentralen Mittelfeld viel zu wenig, die Qualität der Flanken über Außen war zudem zu wechselhaft.

Doch es gab noch weitere Neuigkeiten: So werden die beiden Nachwuchstalente Pascal Schmedemann und Marvin Temp, die zuletzt an den Regionalligisten Germania Halberstadt ausgeliehen waren, nicht nach Magdeburg zurückkehren. Offenbar war die Entwicklung nicht so, wie sich das der Verein vorgestellt hatte. Doch der Nachwuchs bleibt beim Club trotzdem nicht außen vor: Denn mit Torhüter Tom Schlitter und Mittelfeldspieler Julian Weigel rücken zwei U-19-Talente in den Profikader auf.

Auf eigenen Wunsch verlässt hingegen der langjährige Reha- und Athletiktrainer Dirk Keller den FCM. Ihn könnte es zurück nach Cottbus ziehen.

Die Personalentscheidungen zeigen eines ganz deutlich: Der FCM stellt sich neu auf, will gezielt neue Impulse setzen. „Es wurden in der vergangenen Saison Fehler gemacht und daraus haben wir gelernt“, betonte Kallnik.

Auch Trainer Thomas Hoßmang, über dessen Zukunft in den kommenden Tagen entschieden wird, stellte klar, dass die vergangene Saison klar analysiert werden muss: „Der 1. FC Magdeburg darf nie wieder in die sportliche Situation kommen, in der der Verein zuletzt war.“

Ob unter Hoßmang oder einem anderen Trainer – die Aufgabe wird darin bestehen, den Club weiter zu stabilisieren. Dabei steht die mannschaftliche Geschlossenheit ganz oben auf der Agenda. In den vergangenen beiden Jahren gab es nämlich diesbezüglich Probleme. Das war auch ein Grund für die Inkonstanz.

Problematisch war zudem die hohe personelle Fluktuation nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga. Deshalb setzt der Club jetzt auf einen Stamm aus Spielern wie Morten Behrens, Tobias Müller, Jürgen Gjasula und Christian Beck. „Wir müssen eine Einheit sein, das Miteinander steht im Vordergrund“, betonte Kallnik.

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