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Fußball Unterklassige Vereine im Nachteil

Mario Kallnik, Geschäftsführer des Zweitligisten 1. FC Magdeburg, sieht das Gerichtsurteil zu Hochrisikospielen kritisch.

Von Manuel Holscher 01.04.2019, 01:01

Magdeburg l Mario Kallnik war am Freitagabend schon vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen Heidenheim gefordert. Für den Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg stand aber gar nicht mal das Geschehen auf dem Rasen im Mittelpunkt. Vielmehr ging es um das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig im Streit um die Kosten für zusätzliche Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen im Fußball.

Dieses hat es in sich: Profi-Vereine, so erklärte das Gericht, dürfen grundsätzlich an Polizeikosten bei Hochrisikospielen beteiligt werden.

Kallnik sieht in diesem Urteil große Gefahren. „Als ich das erste Mal von diesem Thema gehört habe, haben wir noch in der Regionalliga gespielt. Da ist mir angst und bange geworden. Wenn sich das Urteil am Ende genauso durchsetzen sollte, wie es jetzt dasteht, dann würde es den Fußballsport in den unteren Ligen kaputtmachen“, vermutet er. Denn: „Für alle Vereine, egal in welcher Liga, würde ja dieselbe Gebühr anfallen.“ Diese Gebühr würde Vereine in der 3. Liga und der Regionalliga, die finanziell deutlich schlechter dastehen als Erst- und Zweitligisten, schwer treffen.

Zu Spekulationen über einen gemeinsamen Fonds, in den Vereine einzahlen könnten, wollte sich Kallnik nicht äußern. „Momentan werden viele Dinge in den Raum geworfen. Ich werde mir genau anschauen, was in Zukunft auf uns zukommt.“

Fraglich ist unterdessen auch der Umgang mit der Formulierung des Gerichts, dass sich auf den Polizeieinsatz bei kommerziellen Hochrisiko-Veranstaltungen bezieht. Doch was ist kommerziell? Kallnik: „Natürlich sind wir als Spielbetriebs GmbH gewinn-orientiert. Fußballvereine sind mittlerweile Unternehmen.“ Deshalb passe auch die Formulierung „kommerziell“.

In Deutschland gibt es aber noch immer zahlreiche Clubs, die als eingetragene Vereine am Spielbetrieb teilnehmen – uns deshalb eigentlich nicht gewinnorientiert arbeiten dürfen. Der Umgang mit diesem Thema ist unklar. „Wir müssen die Situation jetzt in Ruhe bewerten“, betont Kallnik.

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