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Fußball Wer soll die FCM-Tore schießen?

Der FCM erzielte in den vergangenen fünf Spielen nur drei Tore. Die kreativen Spieler sind verletzt, die Torjäger außer Form.

Von Dennis Uhlemann 08.12.2020, 00:01

Magdeburg l Als Christian Beck nach seinem ersten Saisontreffer gegen Hansa Rostock noch mit breiter Brust verkündet hatte, dass das „Gequatsche“ um seine Person nun aufhöre, hatte der routinierte Kapitän des kriselnden Drittligisten 1. FC Magdeburg wohl nicht erwartet, dass es gut anderthalb Wochen später erneut beginnt. Und nicht nur über ihn, blieb es doch bei seinem einen Treffer in nunmehr zwölf Spielen, sondern über die komplette FCM-Offensive, die beim 1:0 in Zwickau und 0:0 gegen Meppen kaum in Erscheinung trat.

Das Magdeburger Torverhältnis der vergangenen fünf Spiele lautet 3:3, was eben nicht nur für eine stabilere Defensive, sondern auch für eine harmlose Offensive spricht. Wenn beim FCM bis Weihnachten weitere Siege eingefahren werden sollen, drängt sich die Frage auf: Wer soll die dafür notwendigen Tore schießen?

Die Offensivflaute ist sicher auch auf die Verletztensituation zurückzuführen. „Uns fehlt einfach der ein oder andere Spieler“, sagt Hoßmang, um im gleichen Atemzug aber zu betonen: „Das soll keine Ausrede sein.“ Doch, dass die Qualität von Luka Sliskovic, Maximilian Franzke und Florian Kath beim FCM zuletzt fehlte, war allein den fehlenden tiefen Läufen anzumerken. Zwar kommen diese drei Offensivspieler zusammen auch erst auf vier Torbeteiligungen, doch sie spielten starke Pässe, schafften Räume und hatten kreative Ideen.

Ideen, die aktuell fehlen. Und wohl auch weiterhin fehlen werden. Franzke weilt nach seinem Sehnenanriss zur Reha in seiner Heimat in München, Sliskovic fehlt mit einer Muskelverletzung ebenfalls mehrere Wochen. Kath musste bei einem vielversprechenden Comeback in Ingolstadt (0:1) vorzeitig runter, fällt seitdem erneut mit Leistenproblemen aus. Eine genaue Diagnose gibt es zwar nicht, seine Verletztenhistorie lässt aber auf keine vorschnelle Rückkehr schließen.

Somit bleiben vorn neben Beck noch Sören Bertram und Kai Brünker, die gegen Meppen ebenfalls blass waren und ihrer Form hinterherlaufen. Nur zwei Tore haben die drei Stürmer zusammen erzielt. Allein der 20-jährige Mittelfeldmann Andreas Müller, der aber eben auch nicht immer abliefern kann, bringt es da schon auf doppelt so viele Treffer.

„Wir müssen darüber reden, wie wir offensiv keine Lösungen gefunden haben“, kündigte Hoßmang eine Auswertung an. Auch Bertram erkannte, dass der FCM „zu langsam“ spielte. „Wir hätten es mehr in die Breite ziehen, vielleicht früher aus dem Halbfeld flanken, auch mal aus der zweiten Reihe den Abschluss suchen müssen“, haderte er mit sich und seinen Mitspielern. Der Frage, ob die Offensive gerade die größte Baustelle beim FCM sei, wich der 29-Jährige aus, stellte stattdessen in den Fokus, dass „wir besser stehen“ und die Defensive die „Basis für erfolgreichen Fußball“ sei. 217 Minuten ist der FCM nun schon ohne Gegentor, das gibt dem FCM-Angreifer recht. Doch Bertram weiß auch: „Wir müssen daran arbeiten, dass wir mehr Chancen kreieren.“ Ob diese dann er selbst – immerhin wartet Bertram seit dem 2. Februar auf einen eigenen Treffer – Brünker oder Beck nutzen, wird beim FCM allen egal sein. Hauptsache, bis Weihnachten folgen noch ein paar mehr Tore.

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