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BrauchtumZu Silvester knallen Millionen Sektkorken

Zum Jahreswechsel machte es wieder millionenfach "Plopp" in Deutschland.

28.12.2015, 23:01

Leipzig (AFP) l Ob das neue Jahr mit Sekt oder Champagner begrüßt wird, ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch des Geschmacks. Zwischen den Qualitätsschaumweinen gibt es teils erhebliche Unterschiede.

Bei allen Qualitätsschaumweinen handelt es sich um zweimal vergorenen Wein mit einem Mindestdruck von 3,5 bar. Das Prickeln entsteht durch die Kohlensäure aus der Gärung. Während Sekt – in Frankreich „Crémant“, in Spanien „Cava“, in Italien „Spumante“ genannt – in unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden kann, ist für den Champagner die Flaschengärung vorgeschrieben. Vor allem aber darf der markenrechtlich geschützte Name „Champagner“ nur für Schaumweine verwendet werden, bei denen die für die Herstellung verwendeten Grundweine aus der französischen Region Champagne stammen.

Für den Sekt ist hingegen kein bestimmtes Anbaugebiet vorgeschrieben. Beim sogenannten Rebsortensekt müssen jedoch 85 Prozent der verwendeten Weine aus Trauben der angegebenen Rebsorte wie etwa Riesling stammen. Ist ein bestimmtes Anbaugebiet (b.A.) auf dem Etikett angegeben, müssen alle Trauben von dort kommen. Rebsortensekt ist ähnlich teuer wie Champagner.

Sekt oder Champagner mit der Bezeichnung „trocken“ beziehungsweise „sec“ enthält bis zu 35 Gramm Restzucker pro Liter, „extra trocken“ bis zu 20 Gramm. Sekt oder Champagner mit der Bezeichnung „brut“ darf hingegen nur maximal 15 Gramm Zucker pro Liter enthalten. Zum Vergleich: Trockener Wein hat maximal neun Gramm Restzucker. Wer lieber halbtrockene Schaumweine schlürft, muss mit bis zu 16,5 Stück Würfelzucker (50 Gramm Zucker) pro Liter rechnen.

Für Qualitätsschaumweine ist ein Mindestalkoholgehalt von zehn Prozent vorgeschrieben.

Entscheidend für Süße und Aroma ist neben den verwendeten Grundweinen das Herstellungsverfahren. Es gibt die traditionelle Flaschengärung und die Gärung im Tank. Preiswerte Sekte reifen meist im Tank und werden dann umgefüllt - was aber dem Geschmack nicht unbedingt schadet, wie frühere Untersuchungen der Stiftung Warentest und von „Öko-Test“ zeigen. Bei der Flaschengärung erfolgen dagegen alle Schritte wie Gärung, Rütteln und Enthefen in ein und derselben Flasche - sie gilt daher als besonders hochwertig.

Im Großtank hergestellter, preiswerter Sekt hat in früheren Tests überwiegend gut abgeschnitten. Gute Sekte aus traditioneller Flaschengärung sind natürlich deutlich teurer. Wer indes zu Silvester lieber die Champagner-Korken knallen lassen will, muss auch dafür nicht unbedingt tief in die Tasche greifen. Bei Discountern gibt es Champagner bereits für um die 13,00 Euro.