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Kunst Langenweddinger Hobbyfotograf stellt im Magdeburger Moritzhof aus

Geraden und Kurven, senkrecht und waagerecht: das ist die Basis für Strukturen, und darauf achtet Steffen Ebert. In seinen Schwarz-Weiß- Fotografien arbeitet er sie heraus, sie werden so zum Kennzeichen der Bilder.

Von Udo Mechenich Aktualisiert: 04.08.2021, 07:31
Der Hobbyfotograf Steffen Ebert zeigt der Volksstimme im Freibad Langenweddingen seine Arbeiten. Für seine Bilder hat er schon mehrfach, international Auszeichnungen bekommen.Foto: Udo Mechenich
Der Hobbyfotograf Steffen Ebert zeigt der Volksstimme im Freibad Langenweddingen seine Arbeiten. Für seine Bilder hat er schon mehrfach, international Auszeichnungen bekommen.Foto: Udo Mechenich Udo Mechenich

Langenweddingen - Seit vielen Jahren ist der Langenweddinger Steffen Ebert schon Hobbyfotograf. Irgendwann begann er damit, sich eingehend mit den Strukturen in seinen Bildern zu beschäftigen. „Das kommt wohl daher, weil ich Konstrukteur bin. Strukturen findet man überall, in der Architektur, in der Natur. Das herauszuarbeiten, ist mein Metier. Eher unbewusst bin ich da wohl drauf gekommen. Ein Kollege sprach mich an, weil er meine Fotos immer sofort daran erkenne, dass sie Strukturen enthalten.“

Effekt der Geometrie

Strukturen sind wiederkehrende Linien und Muster in einem Motiv. Sie ergeben Geometrien. Bestandteil können Geraden aber auch Kurven in allen möglichen Gegenständen sein; Bäume und Häuser, Möbel und Landschaften. „Ich fotografiere dann aber nicht die Natur, das Gebäude. Mir kommt es immer nur auf das Wesentliche an. Das, was das Gebäude ausmacht, das ist mein Motiv.“

1994 ist der gebürtige Magdeburger nach Langenweddingen gezogen. Der 54-jährige ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

„Schon als Kind hatte ich oft eine Kamera in der Hand. Irgendwann ließen es dann Familie und Beruf nicht mehr zu. Aber seitdem die Kinder groß sind, habe ich mehr Zeit und da kann ich mich der Fotografie wieder mehr widmen“, beschreibt Ebert sein Hobby. Vor sechs Jahren packte ihn das Interesse an Strukturen. Einige Tausend Bilder hat er seitdem schon gemacht.

„Die Schwarzweiß-Fotografie war immer schon mein Faible. So kommen die Strukturen auch am Besten raus – ich kann es aber letztlich nicht erklären, wieso ich bei den Strukturen hängen geblieben bin“, verrät er.

Jedes Foto werde von ihm mit einem speziellen Nachbearbeitungsprogramm verändert. „Damit verstärke ich den Effekt der Geometrie und die Kontraste. Gehe an die Kanten ran. Wenn ich denke, dass ein Ursprungsbild gut ist, dann können bei der Nachbearbeitung schon bis zu drei Stunden ins Land gehen.“Das Motiv kann völlig spontan daher kommen oder aber ganz gezielt aufgesucht werden. „Wenn ich mich in einer bekannten Umgebung bewege, weiß ich, was mich erwartet, dann wird absolut bewusst auf den Auslöser gedrückt. Dann weiß ich, wie die Sonne drauf scheint, und wie der Schatten fällt. Aber auch die zufälligen Motive haben ihren Charme.“

Geknipst wird, wo, wie und wann es passt. „Ich wandere gerne. Ich bin gerne draußen. An der Kanalbrücke bin ich ganz oft. Da gibt es einmalige Strukturen. Ich gehe häufig zu einem guten Motiv mehrmals hin, zu unterschiedlichen Zeiten, weil ich immer wieder versuche, das Licht noch besser einzufangen und so das Ursprungsbild noch einmal zu verbessern.“

Ebert stellt aktuell im Moritzhof in Magdeburg seine Bilder aus. Noch bis Ende September läuft die Ausstellung „Strukturen und Texturen“. Die ausgestellten Fotografien werden online versteigert. Der Erlös wird ohne Abzug an das Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftung in Magdeburg überwiesen.

Spenden an das Hospiz

Auf der Internetseite des Moritzhofes kann man auf die einzelnen Bilder bieten. Die Versteigerung endet am Sonnabend, 25. September. „Ich habe 25 meiner besten Bilder ausdrucken lassen und stelle sie aus. Vor drei Monaten bin ich Großvater geworden und will so nun für Kinder etwas Gutes tun.“

Für sechs Bilder hat Ebert schon im Rahmen der Ausstellung einen Preisvorschlag. Im Rahmen der Versteigerung kann dieser natürlich noch nach oben gehen. „Ich würde mich freuen, wenn hier die Preise noch steigen, oder aber andere Bilder auch noch Interessenten finden. So würde die Spendensumme für das Hospiz höher. Ich selbst habe davon keinen finanziellen Vorteil.“