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Interview mit Rüdiger Pennig, Trainer des Fußball-Harzligisten SV Einheit Stapelburg: "Die Neuzugänge reißen die jungen Mitspieler mit"

30.10.2010, 04:17

In der Fußball-Harzliga II sorgt der SV Einheit Stapelburg für mächtig Furore. In der Vorsaison nur um einen Punkt am Abstieg vorbeigeschrammt, ist die Mannschaft aktuell das einzige ungeschlagene Team aller drei Harzliga-Staffeln. Volksstimme-Redakteur Ingolf Geßler sprach mit Trainer Rüdiger Pennig.

Harzer Volksstimme: Welche Erklärung gibt es aus Deiner Sicht für den Aufschwung?

Rüdiger Pennig: Es gibt einen Hauptgrund und das sind die Neuzugänge. Alexander Lübbecke, Martin Baumgartl und Mario Habel, der in dieser Saison wieder richtig dabei ist, reißen die junge Mitspieler mit, dadurch ging schließlich ein Ruck durch die ganze Mannschaft. Dies wirkt sich auch bei anderen Spielern aus. Bestes Beispiel ist Andreas Wolf, der letzte Saison noch im Tor stand und diese Saison fast im jeden Spiel getroffen hat. Auch Christoph Pennig und Christian John haben an Torgefährlichkeit gewonnen.

Harzer Volksstimme: Macht sich die Erfolgsserie in der Mannschaft bemerkbar?

Rüdiger Pennig: Es herrscht eine tolle Stimmung, sowohl für uns Trainer als auch für die jungen Leute ist es das erste Mal, dass wir in der Harzliga vorn mitspielen. Die Jungs sind richtig heiß, nach jedem Spiel geht der Griff zum Handy, um die anderen Ergebnisse abzufragen. Es ist ein ganz anderer Zusammenhalt, wenn die Mannschaft Erfolg hat.

Harzer Volksstimme: Wie zeigt sich das neue "Wir-Gefühl"?

Rüdiger Pennig: Beste Beispiele hierfür sind Steven Saatze, Michael Richter oder Robert Schwindt, die wegen Arbeit oder Studium in Hannover bzw. Göttingen wohnen und jedes Wochenende wegen Fußball nach Stapelburg kommen. Und das obwohl Sport für uns nur ein Hobby ist und wir kein Geld dafür bekommen.

Harzer Volksstimme: Gibt es trotz der Erfolgsserie noch Reserven in der Mannschaft?

Rüdiger Pennig: Auf jeden Fall, das zeigt sich schon im Training. Wegen Studium und Schichten stehen oft nur wenige Spieler zur Verfügung, zeitweise standen wir schon mit drei oder vier Spielern da.

Harzer Volksstimme: Hat sich die Zielstellung nach dem tollen Saisonstart geändert?

Rüdiger Pennig: Nach der guten Vorbereitung hatten wir uns einen einstelligen Tabellenplatz vorgenommen, trotz des hervorragenden Saisonstarts werden wir nicht abheben. Wer das Wort Aufstieg bei uns in den Mund nimmt, darf sofort zwei Euro in die Mannschaftskasse einzahlen. Wir haben mit den nächsten vier Gegnern (Blankenburger FV II, Germania Wernigerode II, Eintracht Derenburg und TSV Langeln, d. Red.) die stärksten Mannschaften noch vor uns. Ein Platz unter den ersten Fünf wäre am Saisonende ein Riesenerfolg.

Harzer Volksstimme: Macht sich der Erfolg auch im Umfeld bemerkbar?

Rüdiger Pennig: Es ist schön, wenn die Zuschauer nach dem letzten Spiel gegen Reddeber nach Hause gehen und sagen: "Das konnte man sich ansehen, das war richtig guter Fußball". Es kommen viele Zuschauer zu den Heimspielen, die man lange nicht auf dem Sportplatz gesehen hat. Bestes Beispiel sind Hardy Wolf und Dieter Dammann, die uns im letzten Spiel sogar mit einer Rassel lautstark anfeuerten.