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Thiel und Steffen demonstrieren Einigkeit

26.04.2013, 15:48
DSV-Präsidentin Christa Thiel (l) und Schwimmerin Britta Steffen haben sich ausgesprochen. Foto: Rainer Jensen
DSV-Präsidentin Christa Thiel (l) und Schwimmerin Britta Steffen haben sich ausgesprochen. Foto: Rainer Jensen dpa

Berlin - Es menschelte bei den beiden Alpha-Frauen des deutschen Schwimmsports. Ein halbes Jahr nach einem öffentlich geführten Schlagabtausch demonstrierten Britta Steffen und Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes, herzliches Einvernehmen.

Küsschen zur Begrüßung, gegenseitig Wasser einschenken - so zeigten sie sich bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Wir haben uns ausgesprochen, die Fronten sind geklärt. Wir haben ein gemeinsames Ziel, wieder erfolgreich zu sein", erklärte Steffen, die seit Jahresende auch gemeinsam mit Dorothea Brandt Athletensprecherin ist.

Rechtsanwältin Thiel betonte, es habe keinen wirklichen persönlichen Dissens gegeben. Ende November hatte das noch anders ausgesehen, als Steffen in einem gemeinsamen Interview mit ihrem Freund Paul Biedermann dem DSV mangelnde Rückendeckung und speziell Thiel fehlendes Engagement vorwarf. "Man hätte manche Sachen vorher besprechen können", räumte Steffen ein. Ihr Verhältnis zum DSV war nicht immer spannungsfrei, beispielsweise nach der vorzeitigen Abreise von der für sie verkorksten WM 2011.

Entgegen früherer Überlegungen will die Kurzbahn-Weltmeisterin weiterhin die 100 Meter Freistil in ihrem Wettkampfprogramm haben. "Aufgrund meines Wechsels nach Halle/Saale hatte ich zwei Optionen: Entweder ich koche mein eigenes Süppchen mit den 50 Kraul, oder ich mache mit der dortigen Trainingsgruppe die 50 und 100", sagte die 29-Jährige. Zumal könne sie so auch eine deutsche Freistil-Staffel verstärken, fügte Steffen bei der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Maskottchens "Drops" für die Heim-EM im August 2014 in Berlin und eines neuen DSV-Sponsors (Kärnten Tourismus) an. Die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 denkt weiterhin über mögliche fünfte Spiele 2016 in Rio nach.

Der Bericht der Strukturkommission zu den Schlussfolgerungen der medaillenlosen London-Spiele der deutschen Beckenschwimmer solle nun im Mai online gestellt werden, kündigte Thiel an. Bei den fünf Bundesstützpunkten soll es neben den Leitern auch Funktionstrainer für administrative Aufgaben geben, vorbehaltlich einer erfolgreichen Finanzierung dieser zusätzlichen Stellen.

Bei der gelösten Stimmung gab Britta Steffen auch Details aus ihrem Alltagsleben in einer gemeinsamen Wohnung mit Lebenspartner Paul Biedermann in Halle/Saale zum Besten. Montags bekomme sie bei Pauls Großmutter Annemarie Maultaschen-Suppe, weil diese an dem Tag immer Nordic Walking betreibe. "Auch wenn es nicht meine eigene Familie ist, genieße ich es total, da zu leben", sagte sie.