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Der schöne Schein So sehen Zimmertüren wieder gut aus

Der Lack ist ab: Alte Zimmertüren können einen ganzen Raum verunstalten. Dabei ist es eigentlich ganz leicht, in die Jahre gekommene Türen wieder ansehnlich aussehen zu lassen - ganz ohne Handwerker.

Von Markus Peters, dpa 24.08.2020, 03:59

Köln (dpa/tmn) - Zimmertüren müssen im häuslichen Alltag einiges einstecken. Ob Rempler durch unaufmerksame Familienmitglieder, die scharfen Krallen von Haustieren oder der allzu robuste Einsatz eines Staubsaugers: Früher oder später ist bei jeder Holztür im wahrsten Sinne des Wortes der Lack ab.

Um sie wieder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen, ist ein gewisser Aufwand erforderlich, sagt Michael Pommer von der DIY Academy in Köln: "So muss zuerst geprüft werden, ob das Türblatt Löcher oder Macken hat, die eventuell zugespachtelt werden müssen."

Vor der eigentlichen Arbeit ist zudem Muskelkraft gefordert. Die Türe sollte ausgehangen und auf geeignete Böcke gelegt werden. Bleibt sie beim Lackieren eingehängt, wird die Schwerkraft den Heimwerkern zum Verhängnis. "Dann läuft der frisch aufgetragene Lack herunter und es bilden sich hässliche Farbnasen", erklärt Pommer.

Die Arbeit beginnt mit Schleifpapier und Lauge

Zunächst einmal muss aber die vorhandene Lackschicht sorgfältig mit Schleifpapier bearbeitet werden. Es empfiehlt sich ein flüssiger Ablauger aus dem Baumarkt, der mit Pinsel oder Schwamm auf die Tür aufgetragen wird. "Beides sorgt dafür, dass das Holz und die Reste der letzten Lackschicht aufgeraut und so besser die neue Farbe aufgenommen werden kann", sagt Pommer.

Jürgen Steinert von der Zeitschrift "Ökotest" rät dazu, bei den Schleifarbeiten einen Mund-Nasen-Schutz zu verwenden. "Türen streicht man in gut durchlüfteten Räumen, am besten bei einer Temperatur von etwa 20 Grad, dann hat der Lack die für die Verarbeitung optimale Konsistenz." Mit Folie beschichtete Türblätter und Kunststofftüren können übrigens nicht neu lackiert werden.

Moderne Türlacke sind inzwischen vorwiegend wasserlöslich und müssen nicht mehr extra verdünnt werden, erklärt Steinert. Das Fachmagazin hat jüngst verschiedene Lacke getestet - und bescheinigte den meisten der 19 getesteten Dispersionslacken gute bis sehr gute Eigenschaften.

Doppelt hält besser

Für das Lackieren empfiehlt Pommer einen Vor- und einen Hauptanstrich mit Pinsel oder Rolle. Es gilt die Devise: bloß nicht bummeln. Denn sowohl der Vor- wie auch Hauptanstrich werden doppelt aufgetragen, der Lack feucht in feucht auf die Türe gestrichen. Der Lack sollte dabei nicht antrocknen.

"Wenn man den Anstrich einer Türseite unterbricht und die Farbe zwischenzeitlich antrocknet, sieht das später nicht mehr gut aus", sagt Pommer. Zwischen Vor- und Hauptanstrich folge eine Trocknungsphase, die bis zu einem halben Tag dauern kann.

Ein Aufwand, der sich lohnt, findet Denise Junker vom Bund Deutscher Innenarchitekten in Berlin. "Gut erhaltene Holztüren können in einer Wohnung zum echten Hingucker werden, besonders wenn das Holzmuster noch gut unter dem Lack zu erkennen ist."

Mit den Türen sollten auch immer gleich die Türrahmen neu gestrichen werden, am besten mit der Farbe aus der gleichen Dose, rät Heimwerkerprofi Pommer. "Sonst schmerzen die späteren Farbunterschiede in den Augen."

© dpa-infocom, dpa:200821-99-255698/2

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