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Paraguayer Nicolás Leoz tritt aus FIFA-Exekutive zurück

23.04.2013, 17:52

Asunción - Der unter Korruptionsverdacht stehende Spitzenfunktionär Nicolás Leoz ist aus dem Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA zurückgetreten. Das teilte der 84-Jährige in Asunción mit.

Zudem legt er auch sein Amt als Präsident des südamerikanischen Kontinentalverbands CONMEBOL nieder.

"Die FIFA hat den offiziellen Rücktritt von Nicolás Leoz als Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und Präsident der CONMEBOL (Confederación Sudamericana de Fútbol), der aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen erfolgt, zur Kenntnis genommen. Nicolás Leoz hat der FIFA seinen Rücktritt heute schriftlich mitgeteilt", erklärte der Weltverband in einer Pressemitteilung.

Der Paraguayer war seit 1986 CONMEBOL-Chef und gehörte seit 1998 der FIFA-Exekutive an. Leoz stand immer wieder unter dem Verdacht der Korruption, hat die Vorwürfe aber stets bestritten.

So sollen angeblich die vier Exko-Mitglieder Leoz, Issa Hayatou (Kamerun), Julio Grondona (Argentinien) und Rafael Salguero (Guatemala) bei der umstrittenen Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar insgesamt 20 Millionen US-Dollar erhalten haben, um für das Emirat zu stimmen. Bezahlt haben soll das Geld der von der FIFA lebenslang gesperrte Katarer Mohamed Bin Hammam.

Zudem soll Leoz in die ISL-Bestechungsaffäre verwickelt sein. 2008 waren während des Strafprozesses gegen die mittlerweile bankrotte Vermarktungsagentur ISL Zahlungen an FIFA-Vorstandsmitglieder publik geworden. Diese Zahlungen sollen zwischen 1989 und 2001 über dubiose Kanäle geflossen sein. Damit hatte sich die ISL offenbar lukrative Marketingrechte gesichert. Das Strafgericht Zug stellte das Verfahren im Juni 2008 ein, nachdem die Begünstigten 5,5 Millionen Schweizer Franken an die FIFA zurückgezahlt hatten.

Für diesen Deal blieben die Sünder bis heute anonym. Bei den Beschuldigten soll es sich um die nun zurückgetretenen Exko-Mitglieder Ricardo Texeira (Brasilien) und Leoz sowie den noch amtierenden FIFA-Vize Issa Hayatou (Kamerun) handeln. Alle bestreiten die Vorwürfe. Die von der FIFA angekündigte Offenlegung der Akten hat sich immer wieder verzögert.