Kontrolle am Langen Heinrich Polizei zieht an der B71 Drogensünder aus dem Verkehr
Im Rahmen einer europaweiten Kontrollwoche hat die Polizei an der B71 bei Kakerbeck den Schwerlastverkehr unter die Lupe genommen.

Kakerbeck - Noch etwas verschlafen stieg am Montagmorgen kurz nach 9 Uhr der polnische Fahrer eines Lastkraftwagens am sogenannten Langen Heinrich an der Bundesstraße 71 bei Kakerbeck aus seinem Fahrzeug. Begrüßt wurde er freundlich von den Beamten des Verkehrsüberwachungsdienstes der Polizeiinspektion Stendal, die an dem Tag von Vertretern des Bundesamtes für Güterverkehr unterstützt wurden.
„Kontrolliert wird unter anderem, inwiefern die Fahrzeugführer die vorgegebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten, wie der Zustand der Fahrzeuge ist und ob die Ladung richtig gesichert ist“, fasste Franziska Hotopp vom Polizeirevier des Altmarkkreises Salzwedel im Nachgang zusammen.
Während der Kontrolle wurde aber auch das Augenmerk auf die Fahrtüchtigkeit der Fahrzeugführer gelegt. Dabei kamen auch Alkoholtestgeräte zum Einsatz. „Die Überprüfung eines Fahrzeugs dauert in der Regel rund 30 bis 45 Minuten“, berichtete Polizeihauptkommissar und Einsatzleiter Marco Neiß. Vor Ort wurde zudem ein Präventionsstand betrieben, an dem die Fahrer beispielweise zu den Themen Sekundenschlaf, Rettungsgasse oder Handybenutzung am Steuer sensibilisiert werden sollten.
Doch wie sah so eine Kontrolle nun konkret aus? Zunächst musste der polnische Fahrer Unterlagen wie die Fahrerlaubnis, die Zulassung und die Frachtpapiere aushändigen, die daraufhin geprüft wurden. Zeitgleich wurden die Daten der Fahrerkarte des Mannes heruntergeladen und im Anschluss in einem Polizeitransporter von Beamten ausgewertet. „Insgesamt sind alleine von der Polizeiinspektion Stendal heute zehn Polizeibeamte vor Ort“, berichtete Marco Neiß.
Ohne Fahrerlaubnis am Steuer
Beim Auslesen, so der Einsatzleiter weiter, wurden die Daten der vorherigen 28 Tage sowie des Kontrolltages gesichtet. Auffälligkeiten gab es bei dem Lastkraftwagenfahrer aus Polen keine. Zumindest nicht bei den Lenk- und Ruhezeiten. Anders sah es hingegen bei der Ladungssicherung aus. Mit ihrem geschulten Auge sahen die Polizeibeamten sofort, dass einige Kartons nicht ausreichend gesichert waren. Das wurde auch dem Fahrer schnell klar. Dieser zögerte nicht lange, schnappte sich weitere Spanngurte und zurrte die ungesicherte Ladung unter den Blicken der Beamten fest.
Für mehr Aufsehen sorgte an dem Tag jedoch ein Transporterfahrer. Wie Franziska Hotopp informierte, musste bei diesem Fahrer festgestellt werden, dass er unter Betäubungsmitteln sein Fahrzeug gelenkt hatte. Hinzu kam, dass die Polizeibeamten keinen Führerschein entgegennehmen konnten, da der 45-Jährige gar nicht im Besitz eines solchen Dokumentes ist. Ein durchgeführter Drogentest vor Ort zeigte zudem an, dass der Mann Amphetamin im Blut hatte. Das bestätigte auch eine Blutprobenentnahme im Krankenhaus. Die Weiterfahrt wurde ihm untersagt und es wurden wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis eine Strafanzeige und wegen der Drogenfahrt eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gefertigt.
16 Mal Mängel festgestellt
Die Kontrolle bei Kakerbeck fand im Rahmen der „ROADPOL-Kontrollwoche“ statt. „ROADPOL“ steht für „European Roads Policing Network". Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union. Das Hauptziel ist es, durch Verkehrsüberwachung und Verkehrsprävention eine Reduzierung der Getöteten und Schwerverletzten auf Europas Straßen zu erreichen.
Insgesamt wurden am Montag 46 Lastkraftwagen kontrolliert, von denen 16 Mängel aufwiesen. Es wurden sowohl Verstöße gegen die Ruhe- und Lenkzeiten geahndet als auch unzureichende Ladungssicherungen, technische Mängel an den Fahrzeugen und Geschwindigkeitsverstöße.