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Blaulicht Barleben: Liebe vorgegaukelt, rund 50.000 Euro weg

Wie die Polizei der Börde mitteilt, hat es in Barleben einen besonders schweren Fall vom sogenannten "Romance Scamming" gegeben.

14.06.2022, 15:04
Viel Geld hat eine betrogene Frau aus Barleben verloren.
Viel Geld hat eine betrogene Frau aus Barleben verloren. Symbolfoto: dpa

Barleben (vs) - Eine 41-jährige Frau aus Barleben erschien am Montag, 13. Juni, in Haldensleben bei der Polizei und zeigte einen Fall von „Romance Scamming“ an. Sie hatte in einem sozialen Netzwerk einen Mann kennengelernt und mit ihm über einige Monate Nachrichten ausgetauscht, so die Polizei. Das war passiert: Der „nette“ Mann gab an, in Schottland zu wohnen und weltweit geschäftlich tätig zu sein. Dann führte ihn ein Geschäft nach Afrika und dort musste er zum Schutz in ein Militärcamp. Die geschilderten Umstände ließen eine Notsituation erkennen und er benötigte für die Übersendung seiner persönlichen Sachen an die 41-jährige Frau Geld.

Dies wurde von der Frau an eine Logistik Firma gezahlt. Dann benötigte noch der Zoll Geld für eine Bescheinigung. Schließlich wurde in dem Paket dann noch etwas gefunden, was die Frau angeblich ins Gefängnis bringen würde, was sich mit einer enormen Geldstrafe abwenden lassen würde. Alles wurde von der Frau bezahlt, so dass mehr als 50.000 Euro zusammenkamen. Erst danach bemerkte die Frau, dass Sie einem Betrüger aufgesessen war.

Diese Scam-Täter beginnen die Kommunikation auf den verschiedensten Internetplattformen mit den Opfern völlig unverdächtig und plaudern über Familie, die Arbeit, Freunde. Später gelingt es ihnen, durch romantische Nachrichten und teilweise auch Telefonate eine psychische Abhängigkeit herzustellen. Wenn dieser Zustand erreicht ist, gerät der vermeintliche „Seelenverwandte“ in eine Notsituation, die nur durch Geldzahlungen gelöst werden kann und so eine gemeinsame Zukunft ermöglicht.

Auch andere Szenarien sind dabei durchaus an der Tagesordnung. So kann auch um Ausweiskopien, das Anlegen eines gemeinsamen Kontos, die Einzahlung von Schecks oder das Weiterschicken von Päckchen gebeten werden. In keinem Fall geht es dabei um Sie, auch wenn der „Scammer“ (dt. Betrüger) alles über die betroffene Person wissen will. "Wenn bereits nach den ersten Kontakten schwülstige Liebesbekundungen in ellenlangen Briefen versandt werden, sollten Sie vorsichtig sein. In jedem Fall ist Vorsicht geboten, wenn eine gemeinsame Zukunft geplant wird, obwohl Sie sich noch niemals persönlich getroffen haben", so die Polizei.

Weiter heißt es: "Sie können Ihre Internetbekanntschaft auch überprüfen. Geben Sie dazu den Namen der Bekanntschaft in Verbindung mit dem Wort Scamming in einer Suchmaschine ein. Das Ergebnis könnte einen Verdacht bestätigen. Auch die umgekehrte Bildersuche gibt Auskunft über die Herkunft der Fotos und wo dieses bereits aufgetaucht sind. Bleiben Sie aufmerksam!"