Tierquälerei Gewehrkugel trifft jungen Wanderfalken bei Zielitz - sie darf zeitlebens nicht entfernt werden
Nachdem auf einen jungen Wanderfalken bei Zielitz geschossen wurde, steht nun fest: Die Kugel muss zeitlebens im Körper des Weibchens bleiben.

Kämkerhorst - Im Informationshaus Drömling in Kämkerhorst werden verletzte Turmfalken gepflegt und Jungtiere die aus dem Nest gefallen sind großgezogen. Die Mitarbeiter sind also den Umgang mit verwundeten Vögeln gewohnt. Doch ein neuer Fall geht Ranger Thomas Klöber besonders nah: Ein schwerverletztes, junges Wanderfalkenweibchen wurde bei Zielitz gefunden. Ein Geschoss hatte das Schultergelenk des Falken durchschlagen.

Die Schrotkugel stammte vermutlich aus einem Jagdgewehr. Wanderfalken sind mit einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 380 km/h im Sturzflug die schnellsten Tiere auf der Erde. Daher muss der Flugapparat des Vogels erst wieder völlig intakt sein, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden kann.
Bevor der Wanderfalke ins Biosphärenreservat gebracht werden konnte, kümmerte sich Tierarzt Andrés Pohl aus Haldensleben um den Vogel. Neben Haustieren hat sich der Mediziner auch auf Zoo- und Wildtiere spezialisiert. Auf den Röntgenbildern entdeckte der Arzt die Kugel und die schweren Verletzungen des Wandervogels aus Zielitz. Inzwischen sind die Wunden gut verheilt, die Knochen zusammengewachsen. Nur das Geschoss muss im Körper des Tieres verbleiben. Eine Operation zur Entfernung wäre zu gefährlich.