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Totes Baby in Weißenfels Kripo Live im MDR: Fall erschüttert vor sieben Jahren die Stadt - So laufen die Ermittlungen

Vor sieben Jahren ereignete sich in Weißenfels eine schreckliche Tat. Damals fand man ein ermordetes Baby in der Stadt. In der MDR-Sendung "Kripo Live - Tätern auf der Spur" präsentiert die Polizei nun ihre aktuellen Ermittlungen.

Von Tim Müller 29.04.2024, 17:51
Die schreckliche Tötung eines Babys erschütterte vor sieben Jahren die Stadt Weißenfels.
Die schreckliche Tötung eines Babys erschütterte vor sieben Jahren die Stadt Weißenfels. Foto: dpa/Stadt Weißenfels/Katharina Vokoun

Weißenfels/DUR. Vor sieben Jahren erschütterte der Fund eines getöteten Babys ganz Weißenfels. Bis heute konnte der Fall jedoch nicht aufgeklärt werden. Da Mord nicht verjährt, hat die MDR-Sendung "Kripo live - Tätern auf der Spur" mit einer Kriminologin und dem Oberstaatsanwalt über den Fall gesprochen.

"Es macht betroffen, es tut weh. Einfach sich vorzustellen, dass da ein Kind ist, das keine Möglichkeit hatte zu leben, das keine Möglichkeit hatte, Liebe zu erfahren. Also eigentlich will man anfangen zu weinen, weil das eben so schmerzhaft ist", sagte Pfarrer Martin Schmelzer bereits 2018 gegenüber "Kripo Live". Er hatte die Predigt auf der Trauerfeier des kleinen Jungen gehalten.

Rückblick auf den schrecklichen Vorfall in Weißenfels

Am 24. April 2017 entdeckte man den toten Säugling bei Gartenarbeiten auf einem Grundstück an der Selauer Straße, Ecke Zeitzer Straße in Weißenfels. Auf seinem Grabenstein steht "Menschenkind" geschrieben. Viel mehr ist über den kleinen Jungen bis heute nicht bekannt.

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"Wir wissen nichts über die Mutter oder den Vater, wir wissen nur: Ein misshandeltes, totgeschlagenes Kind wurde in Weißenfels gefunden", fasste der Geistliche die Tat 2018 zusammen.

Polizei führt DNA-Massentests in Weißenfels durch

An dem leblosen Kind konnte damals eine weibliche DNA-Spur ermittelt werden. Wie Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang nun in der Crime-Sendung erklärt, führte die Polizei mit den Speichelproben DNA-Massentests durch. Zuerst testete man Frauen im Alter zwischen 17 und 32 Jahren, welche in einem 250 Meter Radius um den Fundort wohnten.

Später erweiterte man den Radius auf zweieinhalb Kilometer. Wie Neufang verrät, betraf das "sämtliche infrage kommende Frauen in der Stadt Weißenfels". Inzwischen untersuchte die Polizei so mehr als 2.000 Frauen.

Tipp aus der Bevölkerung erwies sich als falsch

"Kripo Live" war 2018 mit der Kriminologin Dr. Bettina Goetze am Fundort. Während den Dreharbeiten gab es dann plötzlich eine Spur aus der Bevölkerung. "Während meiner Vor-Ort-Analyse, wenn man so will, kam eine Dame aus der Bevölkerung auf uns zu und sprach mich direkt an und äußerte einen Hinweis, wer die mögliche Täterin sein könnte", erinnert sich die Kriminologin.

Wie Goetze weiter erzählt, wurden die Informationen an die zuständigen Ermittler weitergetragen. Später stellte sich aber heraus, dass der Hinweis falsch war. 

Oberstaatsanwalt Neufang schätzt in der neuesten "Kripo Live"-Folge die Lage so ein: "Es ist, wie man das so schön nennt, ein sogenannter Cold Case. Heißt also, wir ermitteln nicht mehr mit einer Sonderermittlungsgruppe, sondern im Moment noch mit glaube ich einem Polizeibeamten." Und weiter: "Ansonsten sind wir natürlich auf Kommissar Zufall angewiesen. Wir haben ja immerhin die DNA der Tatverdächtigen gespeichert."