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Hunger und Durst Auf der A2 in Sachsen-Anhalt gestrandet: Schleuser überlassen Afghanen sich selbst

Eine Lkw-Fahrt von Ungarn aus endete für zehn Afghanen nun auf der A2 in Sachsen-Anhalt unvermittelt. Hunger und Durst während der langen Fahrt waren dafür ausschlaggebend. 

Aktualisiert: 29.07.2022, 15:38
In Sachsen-Anhalt sind zehn Afghanen illegal ins Land geschleust worden. Nachdem sie Hunger und Durst bekamen, wurden sie auf der A2 zwischen Magdeburg und Eilsleben sich selbst überlassen. Symbolbild:
In Sachsen-Anhalt sind zehn Afghanen illegal ins Land geschleust worden. Nachdem sie Hunger und Durst bekamen, wurden sie auf der A2 zwischen Magdeburg und Eilsleben sich selbst überlassen. Symbolbild: dpa

Magdeburg/Irxleben/Bornstedt/Eilsleben (vs) - Autofahrer sind am Donnerstagvormittag auf der A2 stutzig geworden: Zehn Männer waren zunächst unerklärlicherweise am Fahrbahnrand unterwegs. Sie verständigten die Polizei. Was war passiert? 

Zunächst wurden fünf Personen zwischen dem Magdeburger Kreuz und Irxleben in Fahrtrichtung Hannover festgestellt. Zwei Männer wurden kurz darauf auf Höhe der Ausfahrt Bornstedt und drei weitere zwischen Bornstedt und Eilsleben angetroffen. Die zehn afghanischen Staatsangehörigen im Alter von 18 bis 34 Jahren wurden am Autobahnrastplatz Börde an die Bundespolizei übergeben und für die weitere strafprozessuale Bearbeitung auf die Dienststelle nach Magdeburg gebracht. Keiner von ihnen konnte aufenthaltslegitimierende Papiere vorweisen.

In ihren Vernehmungen gaben die Männer an, in Ungarn mit Hilfe eines Schleusers auf die Ladefläche eines Lastkraftwagens gestiegen zu sein. Mit diesem waren sie zwei Tage und zwei Nächte unterwegs und reisten nach Deutschland ein. Weil sie Hunger und Durst bekamen, machten sie schließlich durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam. Der LKW-Fahrer soll angeblich nichts von seiner zusätzlichen Fracht gewusst haben und ließ sie auf dem benannten Rastplatz aussteigen. Anschließend setzte er seine Fahrt fort und konnte dementsprechend nicht mehr angetroffen werden.

Für die Schleusung sollen die Afghanen zwischen 2000 und 4000 Euro gezahlt haben. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden die Geschleusten, nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde, an entsprechende Einrichtungen übergeben. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Einschleusens von Ausländern sowie zehn weitere Strafverfahren wegen unerlaubten Einreisens eingeleitet.

Es handelt sich um den siebten Fall einer solchen Schleusung in Sachsen-Anhalt, der in diesem Jahr bekannt wurde.