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Betrüger beschrieben 36.000 Euro-Beute nach Anrufen in Mansfeld-Südharz! Taxi-Fahrer verhindert Schlimmeres

Bei zwei von vier Schockanrufen waren Betrüger im Landkreis Mansfeld-Südharz erfolgreich. Sie erschlichen sich von zwei Senioren insgesamt 36.000 Euro. In einem weiteen Fall konnte ein Taxi-Fahrer Schlimmeres verhindern. Wer hat die Täter gesehen?

Von Frank Schedwill/Dur/us Aktualisiert: 19.06.2025, 11:22
Betrüger haben an der Haustür zweier Senioren im Landkreis Mansfeld-Südharz eine gewaltige Geldsumme erbeutet.
Betrüger haben an der Haustür zweier Senioren im Landkreis Mansfeld-Südharz eine gewaltige Geldsumme erbeutet. Symbolbild: dpa

Sangerhausen. - Unbekannte haben am Mittwochnachmittag in Mansfeld-Südharz zahlreiche Schockanrufe durchführt. Die Polizei sprach vom einer „ganzen Welle“, die es im gesamten Landkreis gegeben habe. Insgesamt sieben Fälle wurden bislang angezeigt. Es gab aber vermutlich wesentlich mehr. 

Die Anrufer hätten jeweils vorgegeben, dass die Töchter der Angerufenen einen tödlichen Unfall verursacht hätten und nur wieder auf freien Fuß kommen könnten, wenn von den Angehörigen eine Kaution hinterlegt werde, sagte Polizeisprecherin Steffi Schwan.

Die meisten Anrufe seien bei Senioren in Sangerhausen eingegangen. Es habe aber auch welche in Arnstein, Gerbstedt und Mansfeld gegeben. In zwei Fällen seien die Täter erfolgreich gewesen.  Ein 83 Jahre alter Rentner aus dem Bereich Arnstein und eine 82 Jahre alte Seniorin aus einem Sangerhäuser Ortsteil hätten unabhängig voneinander 20.000 Euro und  16.000 Euro an zwei Männern an der Haustür übergeben.

Die beiden Rentner waren um 13.45 Uhr und 16.15 Uhr von einer Frau und einem Mann telefonisch kontaktiert worden. Als der Schwindel auffiel, seien die Betrüger bereits über alle Berge gewesen. In einem Fall habe in Mansfeld ein Taxifahrer, der eine Rentnerin zu ihrer Bank fahren sollte, den Betrug verhindert. Der habe dann die Polizei informiert.

Ebenfalls nicht erfolgreich, war ein Anruf im Allstedter Ortsteil Emseloh. Die Betrüger hätten dort auf dem Handy einer Frau angerufen, die gerade an einer Präventionsveranstaltung der Polizei teilnahm, sagte Schwan.

Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Hintermännern der Masche um Wandertäter handelt, die von Region zu Region ziehen und sich nur kurzzeitig im Landkreis Mansfeld-Südharz aufhielten.

So werden die "Abholer" beschrieben:

Täter 1:

  • 20-25 Jahre alt
  • 1,90 m groß
  • dunkelblonde, kurze Haare
  • Hemd und graue Jeans

Täter 2:

  • 20-25 Jahre alt
  • 1,80 m groß
  • dunkle Haare
  • weißes T-Shirt und dunkle Jeans

Die Polizei versucht seit langem solche Trickbetrügereien einzudämmen. Seit einigen Wochen läuft dazu eine landesweit einmalige Präventionskampagne, bei der 30.000 Senioren über 70 Jahre im Landkreis angeschrieben werden. Die Briefe enthalten viel Informationsmaterial darüber, wie man sich vor solchen Schockanrufen und anderen Betrügereien schützen kann. Zum Teil ist das Informationsmaterial bereits verteilt.

Zeugen, die Hinweise zu den mutmaßlichen Tätern geben können oder etwas Verdächtiges im Zusammenhang mit den Betrugsmaschen bemerkt haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 03475/6700 zu melden.