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Bahnverkehr Gleich zweimal Gegenstände auf den Gleisen

Gefährliches Spiel: Zwei Jungs bringen Fahrplan in Wolmirstedt durcheinander

Aktualisiert: 31.05.2021, 15:40
Ein Gleisbett ist sicherlich kein Spielplatz und Steine und Holzkeile auf den Gleisen alles andere als ein Spaß
Ein Gleisbett ist sicherlich kein Spielplatz und Steine und Holzkeile auf den Gleisen alles andere als ein Spaß Bundespolizeiinspektion Magdeburg

Wolmirstedt - vs/lk

Am Samstagmittag ging bei der Bundespolizeiinspektion Magdeburg durch die Notfallleitstelle der Bahn eine Meldung ein, dass im des Bahnhofs Wolmirstedt Kinder im Gleisbereich unterwegs seien, welche Steine auf die Gleise legten. Daraufhin wurde der „Vorsichtfahrbefehl“ heraus gegeben, wodurch alle im Bereich befindlichen Züge mit erheblich gedrosselter Geschwindigkeit und äußerster Vorsicht fahren müssen.

Mit Blaulicht und Martinshorn fuhr eine Streife zum Ereignisort, konnte allerdings keine Kinder mehr feststellen. Die Beamten konnten lediglich Steinmehl auf den Schienen feststellen, was bedeutet, dass die Hindernisse bereits von einem Zug überfahren worden waren. Nur rund zwei Stunden später folgte die nächste Meldung. Dieses Mal hatte der Regionalexpress von Uelzen nach Magdeburg im Bereich des Bahnhofs Wolmirstedt mehrere Bretter überfahren. Personen hatte der Triebfahrzeugführer allerdings nicht wahrnehmen können.

Zweiter Alarm und zwei Jungs an den Gleisen

Wieder machte sich eine Streife mit Blaulicht und Martinshorn auf den Weg zum Bahnhof Wolmirstedt. Diesmal mit Erfolg: Dank der Beschreibung eines weiteren Triebfahrzeugführers konnten zwei Jungen, die sich im Bahnhof aufhielten, aufgegriffen werden. Neben den 10 und 11 Jahre alten Jungs wurden auch vier Holzkeile auf den Schienen entdeckt, die dazu geeignet waren den Betrieb der Bahn zu gefährden und im schlimmsten Fall einen Zug zum Entgleisen zu bringen.

Um 13:45 Uhr konnte die Bahnstrecke wieder freigegeben werden. Die zeitweilige Sperrung hatte eine Verspätung bei insgesamt drei Zügen von acht Minuten zur Folge. Die eingesetzte Streife nahm die zwei miteinander verwandten Kinder in Obhut und brachte diese zu den Erziehungsberechtigten einer der Kinder.

Nachdem die Bundespolizisten die Identitäten der Jungen und der Erziehungsberechtigten festgestellt und alle Beteiligten eingehend belehrt hatten, beendeten sie ihren Einsatz in Wolmirstedt.

In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei erneut darauf hin: Bahnanlagen sind keine Spielplätze! Die Kinder begeben sich mit ihrem Handeln in Lebensgefahr. Die Züge nähern sich fast lautlos an und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Auch das Hindernis selbst kann eine erhebliche Gefahr darstellen, beispielsweise wenn es oder Teile davon bei der Überfahrt zur Seite fliegt und eines der Kinder trifft. Des Weiteren kann es im schlimmsten Fall zu einer Entgleisung des Zuges kommen.