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Blaulicht Rassistischer Vorfall durch Busfahrer wegen Corona-Maske im Landkreis Anhalt-Bitterfeld?

Gab es einen fremdenfeindlichen Vorfall, begangen durch einen Busfahrer in Bitterfeld-Wolfen, weil ein Tunesier seine Mund-Nasen-Maske nicht aufgesetzt hatte? Die Polizei sucht Zeugen.

13.05.2022
Die Polizei sucht im Landkreis Anhalt-Bitterfeld nach Zeugen eines wohlmöglich rassistischen Vorfalles.
Die Polizei sucht im Landkreis Anhalt-Bitterfeld nach Zeugen eines wohlmöglich rassistischen Vorfalles. Symbolfoto: Imago

Bitterfeld-Wolfen (vs) - In den Vormittagsstunden des 11. Mai soll es in Bitterfeld-Wolfen zu einer Bedrohung und Beleidigung mit ausländerfeindlichem Hintergrund gekommen sein, heißt es in einer Pressemitteilung.

Nach derzeitigem Kenntnisstand habe ein 41-jähriger Geschädigter gegen 8.40 Uhr im Stadtgebiet von Wolfen in einen Linienbus einsteigen wollen. Noch beim Einsteigen sei er vom Busfahrer lautstark aufgefordert worden, seinen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. In der weiteren Folge habe der Busfahrer einen Gegenstand gegriffen und diesen drohend gegen den Geschädigten gerichtet. Der Geschädigte, ein in Bitterfeld-Wolfen wohnhafter Mann tunesischer Herkunft, habe die Maske unverzüglich aufgesetzt und ein Busticket geordert.

Der Busfahrer, welcher den Gegenstand wieder beiseitelegte, gewährte dem Geschädigten Zutritt zum Bus, habe ihn jedoch in der weiteren Folge verbal ausländerfeindlich beleidigt. Als der Geschädigte wenig später an einer anderen Haltestelle den Bus verließ, habe er ein Bild von Bus und Busfahrer fertigen wollen. Dabei sei er erneut vom Busfahrer durch das Zeigen einer obszönen Geste beleidigt worden.

Die Polizei bittet Zeugen, insbesondere die anwesenden Fahrgäste des Busses, welche Angaben zu den Geschehnissen machen können, sich bei der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau unter der Rufnummer 0340 / 6000-291 zu melden. Ferner ist die Polizei unter der E-Mail lfz.pi-de@polizei.sachsen-anhalt.de erreichbar.

Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau aufgenommen und dauern gegenwärtig noch an.