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Deutsch-russische Energieprojekte Das Schröder-Syndrom

Von Steffen Honig 15.07.2010, 06:17

Der Konflikt um die für Europa gedachte Nabucco-Pipeline ist für Deutschland wirtschaftlich brisant und politisch delikat. Weil der deutsche Energiekonzern RWE mit den Russen bei deren South-Stream-Projekt mauschelt, könnte Nabucco eine hohle Röhre werden. Es gibt ohnehin Probleme, deren Gaszufuhr aus Mittelasien zu sichern, zudem will die Türkei beim Transitgeld kräftig hinlangen.

Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel aber als gute Europäerin gelten will, muss sie sich für Nabucco ins Zeug legen. Sonst droht das Schröder-Syndrom: Ihr würde vorgeworfen werden, europäische Interessen für rein deutsche zu opfern. So geschah es ihrem Amtsvorgänger, der sich zum Schirmherren der deutsch-russischen Ostsee-Pipeline aufschwang – und die nordischen und östlichen EU-Partner nachhaltig vergrätzte.(Politik)