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Berlin Messerangriff auf Ehefrau und deren Tochter: Prozess

Von dpa Aktualisiert: 06.12.2022, 23:01
Eine Darstellung der Göttin Justitia.
Eine Darstellung der Göttin Justitia. Carsten Koall/dpa/Symbolbild

Berlin - Nach einem Messerangriff gegen seine Ehefrau und deren Tochter steht ein 42-Jähriger wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Berliner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann aus Verärgerung über die von der damals 38 Jahre alten Frau ausgesprochene Trennung und aus „maßloser Eifersucht“ handelte. Mutter und Tochter hätten bei dem Geschehen in der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Hellersdorf Stichverletzungen erlitten. Der Verteidiger erklärte am Montag zu Prozessbeginn, sein Mandant schweige zu den Vorwürfen.

Der aus Kasachstan stammende Angeklagte soll im Mai 2022 mit seiner Frau in einen Streit geraten sein und habe sie geschlagen, heißt es in der Anklage. Kurz darauf habe der Mann in der Küche die Tochter seiner Frau mit einem Fleischmesser angegriffen. Als die 19-Jährige am Boden lag, habe er etwa 15 Mal in ihre Richtung gestochen. Sie habe ihren Oberkörper drehen können, um den Stichen zu entgehen. Bei der Abwehr sei sie am Arm getroffen worden.

Laut Anklage ließ der 42-Jährige von weiteren ihm möglichen Stichen auf die Tochter ab, um erneut seine Frau zu attackieren. Im Treppenhaus habe er auf die 38-Jährige eingestochen. „Sie konnte mehrere Stiche mit den Händen und Armen abwehren“, so die Anklage. Allein durch das beherzte Eingreifen einer Nachbarin sei der Mann gestoppt worden. Im Fall der mutmaßlichen Messerattacke gegen die 38-Jährige lautet die Anklage auf versuchten Mord.

Ein Polizeibeamter schilderte als erster Zeuge, der Angeklagte sei kurz nach der Tat im Innenhof des Hauses in einem Gebüsch entdeckt worden. Der an Händen und Armen verletzte Verdächtige habe nach Alkohol gerochen. Im Krankenhaus habe der Mann erklärt, er könne sich an nichts erinnern. Der Prozess geht am 19. Dezember weiter.