Streit um Rundfunkgebühren ARD-Sender fehlt halbe Milliarde für Pensionen
Oberster Rechnungshof mahnt Bayerischen Rundfunk: „Weiteres Sparen dringend nötig“

Der Bayerische Rundfunk (BR) muss nach Ansicht des Obersten Rechnungshofes (ORH) im Freistaat dringend zusätzlich sparen. „Trotz der bisherigen Sparmaßnahmen werden die finanziellen Reserven des BR bis Ende 2024 weitgehend aufgebraucht sein“, warnte der ORH.
Die Prüfer rügten zudem, dass die ARD-Anstalt beim Einsatz externer Berater vielfach gegen eigene Regeln zur Vergabe von Aufträgen verstoße, so „Focus online“. Das Fazit im ORH-Bericht: „2020 war in der Kostenrechnung bei mehr als jedem zweiten Euro nicht nachvollziehbar, wofür er verausgabt wurde.“
Die steigenden Gehaltskosten und besonders die riesigen Verpflichtungen für die im Vergleich zum normalen Betriebsrentensystem hohen Luxus-Pensionen belasten den BR schon seit längerem immer mehr. Darauf wies auch der ORH bei der Vorlage seines Prüfungsberichts hin: Die Deckungslücke werde sich hier tendenziell weiter erhöhen. Ende 2020 lag sie bei 465 Millionen Euro.
Neue Vorwürfe gegen Birgit Spanner-Ulmer, technische Direktorin des Bayerischen Rundfunks
Unterdessen wurde bekannt, dass die Technische Direktorin des BR, Birgit Spanner-Ulmer, neben ihrem Salär von rund 266 000 Euro pro Jahr, noch genügend Zeit fand, sich ein stattliches Zubrot zu verdienen. Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ habe sie in ihrer Zeit als ARD-Funktionärin rund 500 000 Euro mit Nebenjobs verdient. Allein von der Salzgitter AG habe sie als Aufsichtsrätin in dieser Zeit rund 440 000 Euro erhalten. Spanner-Ulmer war bereits wegen der Nutzung von zwei persönlichen Dienstwagen, darunter ein Audi A7, für den sie zwei Fahrer hatte, kritisiert worden.
Pikant: Zuvor wurde in einer BR-Dokumentation über Wasserstoff als möglichen Hauptenergieträger der Zukunft die Salzgitter AG lobend hervorgehoben.
SWR empfiehlt Pinkeln in der Dusche
Hohn und Spott ergießt sich sich indes über den Südwestrundfunk. In seinem Facebook-Auftritt hatten die Journalisten den Verbrauchern einen unkonventionellen Vorschlag zum Wassersparen gemacht. „Einmal am Tag in die Dusche pinkeln, spart rund 2200 Liter im Jahr“, hieß es auf einer Grafikkachel. Die weitere Erläuterung der SWR-Journalisten: „Pipi machen unter der Dusche ist eklig? Vielleicht, aber es hat auch Vorteile: Man kommt nicht mit Bakterien auf der Klobrille in Berührung. Und es spart im Schnitt 6 Liter Wasser pro Toilettengang.“
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