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Aufgespießte Schweineköpfe auf Moschee-Baugelände in Leipzig

15.11.2013, 16:10

Leipzig - Unbekannte haben auf dem Baugelände einer Moschee in Leipzig fünf blutige Schweineköpfe auf Holzpflöcke gespießt. Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen, sagte Polizeisprecherin Birgit Höhn am Freitag.

Entdeckt wurde der Anschlag am Donnerstagabend von der Feuerwehr. Die war alarmiert worden, weil auf dem Bauplatz zudem eine Mülltonne brannte. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) reagierte entsetzt auf die "feige Tat".

Die islamische Glaubensgemeinschaft der Ahmadiyya Muslim Jamaat will im Leipziger Stadtteil Gohlis eine Moschee mit Minaretten errichten. Es wäre der erste Moschee-Bau Ostdeutschlands außerhalb Berlins. Die Stadtverwaltung steht dem Vorhaben positiv gegenüber. Allerdings regt sich seit Wochen Protest, unterstützt auch von der rechtsextremen NPD.

OB Jung erklärte: "Die Stadt Leipzig ist geschockt von diesem widerwärtigen Anschlag. Ein solcher Frevel, der jenseits meiner Vorstellung liegt und der die Grundlagen des interreligiösen Zusammenlebens erschüttert, ist nicht hinnehmbar." Er bitte die Ahmadiyya-Gemeinde im Namen der Stadt um Entschuldigung. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, sagte "Bild.de", der Vorfall sei ein "feiger Angriff auf die gesamtdeutsche Gesellschaft".

Der Bundesvorsitzende der Glaubensgemeinschaft, Abdullah Uwe Wagishauser, reagierte dagegen einem Bericht von "LVZ Online" zufolge unbeeindruckt. "Das bringt uns nicht außer Fassung", sagte er. Er finde es nur sehr traurig, dass sich Menschen auf eine solche Ebene begäben. Provokationen kenne er aber schon von anderen Bauprojekten.