Aufgespießt Bahn frei für den Humor

Von Sandra Reulecke 23.07.2015, 07:02

Wer an die Deutsche Bahn denkt, denkt an Streiks, lange Wartezeiten und ausgefallene Klimaanlagen. Humor erwarten wohl nur die wenigsten - schon gar nicht von den in seriös-dunkelblauen Uniformen gekleideten Angestellten. Doch damit tun sie den Schaffnern und Zugbegleitern unrecht, stellte nun die "Süddeutsche Zeitung" klar. Sie veröffentlichte eine Zusammenstellung der lustigsten Bahn-Mikrofondurchsagen.

Zwar gibt es - wie sollte es auch anders sein in einem Staatsunterehmen - ein internes Handbuch für diese. Doch ein Glück pfeifen Schaffner drauf und reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Manche der Durchsager bestechen durch ihre nackte Ehrlichkeit: "Ich würde Ihnen gerne erzählen, warum wir hier stehen. Aber mir erzählt auch keiner was." Andere beweisen Hang zur bitter-bösen Ironie. "Eine wichtige Information zu Ihrer Reise mit dem ICE nach Zürich: Sie endet heute in Hamburg-Harburg." Die Glücklichen durften wenigstens aussteigen. Für andere wurde die Zugreise zu einer Temperatur-Achterbahn-Fahrt, natürlich bissig kommentiert von einem Bahnbegleiter: "Wegen eines Defekts hat dieser Zug zwei Klimazonen: vorne mollig warm, hinten schockgefrostet."

Neben Situationskomik haben die Bahner auch einiges für Anhänger eher platter Witze im Repertoire: "Wir möchten das junge Paar in Wagen 33 darauf hinweisen, dass die Toiletten leider nicht paarungsgeeignet sind." Für Schmunzeln dürfte ebenfalls der Satz "Müll und Ehemänner bitte nicht im Zug zurücklassen" gesorgt haben - an diesem Tag hatte wohl eine Frau Dienst am Mikrofon.

Bei so viel Lachpotenzial freut man sich als Bahnreisender doch fast schon auf die nächste Streikwelle. Und wer weiß, vielleicht sieht man den einen oder anderen Bahnmitarbeiter bald auf der großen Comedy-Bühne - vorausgesetzt, der Zug zum Auftritt kommt pünktlich an.