Konjunktur Berliner Betriebe schauen skeptischer in die Zukunft
Berlin - Trotz deutlich schlechterer Stimmung bei den Berliner Unternehmen sind einer Umfrage zufolge keine größeren Entlassungen in der Hauptstadt zu erwarten. Vor allem IT-Unternehmen und unternehmensbezogene Dienstleister seien auf der Suche nach Fachkräften, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer. Im Einzelhandel plant demnach aber jedes dritte Unternehmen, Beschäftigte zu entlassen.
Insgesamt hat sich die Stimmung bei den befragten Unternehmen im Vergleich zum Frühjahr eingetrübt. Nur noch 45 Prozent berichteten von einer unproblematischen Finanzlage. Im Frühsommer seien es 66 Prozent gewesen, heißt es in dem Bericht. 35 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut.
Auffällig ist der Stimmungswechsel im Gastgewerbe. Im Frühjahr waren dort die Geschäftserwartungen im Vergleich zu den anderen Branchen sehr gut - das Ende der Corona-Auflagen sorgte für große Hoffnungen. Nun sind die Geschäftserwartungen in keiner Branche schlechter. Aufgrund der nachlassenden Konsumbereitschaft und der Inflation gehen die Unternehmer von weniger Gästen aus. Eine kürzlich vom Gaststättenverband Dehoga veröffentlichte Umfrage zeigte bereits, dass die Buchungslage für das Weihnachtsgeschäft bisher nicht den Erwartungen entspricht.
„Auch unser Standort gerät in dieser schweren Zeit zunehmend unter Druck“, sagte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz. „Mit den Energiepreisbremsen kommt jetzt der wichtigste Hebel für die Entlastung der Wirtschaft, und auch die Übernahme des Dezemberabschlags bedeutet für kleine und mittlere Unternehmen eine spürbare Entlastung.“