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Covid-19 Bremen setzt auf Abwasser als Corona-Frühwarnsystem

Von dpa Aktualisiert: 12.10.2022, 11:09

Bremen - Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen setzt die Stadt Bremen auf Abwasseruntersuchungen als Frühwarnsystem. „Abwasseruntersuchungen sollen eine Rolle im Hinblick darauf spielen, was sieben bis zehn Tage später auf uns zukommt“, sagte Silke Stroth, Staatsrätin im Gesundheitsressort, dem Bremer „Weser-Kurier“ (Mittwoch). Bremen beteiligt sich dem Bericht zufolge mit 19 weiteren Städten und Gemeinden an einem bundesweiten Forschungsprojekt für ein Abwassermonitoring.

Nach Angaben einer Sprecherin des Gesundheitsressorts läuft das bundesweite Forschungsprojekt seit dem vergangenen März. Es soll im März 2023 abgeschlossen sein. Erste Ergebnisse werden demnach im Herbst erwartet. Bisher gebe es nur eine Entnahmestelle in der Stadt Bremen, eine weitere Entnahmestelle für Bremerhaven sei aber angemeldet, sagte sie. Damit sollten künftig auch Zahlen für das Land Bremen vorliegen.

Dem Bericht zufolge werden in der Kläranlage Seehausen regelmäßig Abwasserproben entnommen und tiefgefroren an ein Labor in Karlsruhe verschickt. Dort werden die Proben auf das Sars-Cov-2-Virus und seine Varianten untersucht und mit den Infektionszahlen abgeglichen. 8 bis 14 Tage im Voraus könne im Abwasser der Anstieg der Viruslast nachgewiesen werden, denn sobald ein Mensch infiziert sei, scheide er Bruchstücke des Virus aus, erklärte Christoph Bernatzky, Leiter Technologie und Innovation bei Hansewasser in Bremen.

Bremen muss nach Angaben des Sprechers der Gesundheitsbehörde, Lukas Fuhrmann, auf Freigabe von Robert-Koch-Institut (RKI) und Bundesgesundheitsministerium warten, um Daten zur Viruslast im Abwasser nutzen zu können.