Bund Cottbuser OB fordert mehr Hilfe für Flüchtlingsversorgung

Cottbus - Der Oberbürgermeister von Cottbus, Holger Kelch, (CDU), fordert mehr Finanzhilfen des Bundes für die Flüchtlingsversorgung in den Kommunen. „Was da von der Bundesregierung kommt, ist viel zu mager“, sagte er der „Welt“. „Kindergärten, Schulen und die Gesundheitsversorgung sind schon am Limit. Wir können die Infrastruktur nicht mehr ausreichend zur Verfügung stellen, ohne dass es zu gesellschaftlichen Problemen kommt.“ Kelch hatte vor zehn Tagen einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge angekündigt.
Die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zugesagten Hilfen seien nur ein erster Schritt, sagte der Oberbürgermeister der Zeitung. Angesichts steigender Flüchtlingszahlen will der Bund den Ländern und Kommunen 56 zusätzliche Bundesimmobilien für die Unterbringung von 4000 Geflüchteten zur Verfügung stellen. „Es braucht zum Beispiel ein Investitionsprogramm für Kitas, Schulen und Horte“, forderte Kelch.
Nach Angaben der Stadt liegt das Aufnahmesoll von Cottbus für Menschen im Asylverfahren und geduldete Flüchtlinge in diesem Jahr bei 1120. Die Stadt habe aber bereits mehr als 1400 dieser Flüchtlinge aufgenommen. Hinzu kämen anerkannte Flüchtlinge und deren Familiennachzug. Insgesamt lebten in Cottbus inzwischen rund 11 000 Ausländer.