Dauerausstellung im Otto-Dix-Haus um sechs Gemälde erweitert

Gera - Sechs weitere Werke von Otto Dix haben Einzug in das Museum im rekonstruierten Geburtshaus des Künstlers in Gera gehalten. Die Arbeiten sind nun Teil der ständigen Ausstellung im Otto-Dix-Haus, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte.
Besucher können nach der coronabedingten langen Schließzeit des Museums nun unter anderem das großformatige Gemälde „Lot und seine Töchter“ (1939) sehen. Darauf werde „auf prophetische Weise im Hintergrund das brennende Dresden gezeigt, das 1945 tatsächlich im Krieg zerstört wurde“, wie es hieß. Aber auch Landschaftsmalereien von Dix sind dazugekommen.
Die Dauerausstellung umfasse mit den Neuzugängen nun 36 Gemälde „vom künstlerischen Jugend- und Frühwerk bis zur altmeisterlichen Phase von Dix zum Beginn der 1940er Jahre“. Arbeiten aus dem Spätwerk ab 1944 sind im Nordflügel der Orangerie zu sehen.
Die sechs Neuzugänge stammen aus einer privaten Sammlung, die als Dauerleihgabe über zehn Jahre im Frühjahr nach Gera kam. Erben von Fritz Niescher stellen die Sammlung bereit, die der Chemnitzer Unternehmer über Jahrzehnte zusammengestellt hatte. Unter den 518 Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen und Plastiken sind Arbeiten etwa von Paul Klee und Lyonel Feininger. Vom Zeichner und Bildhauer Ernst Barlach (1870-1938) sind 130 Werke vorhanden und von Dix selbst 140.
Niescher schätzte die Arbeiten von Dix sehr. Er erteilte ihm nach Angaben der Stadtverwaltung etwa auch noch Aufträge und erwarb Arbeiten von ihm, als die Nationalsozialisten den Maler als „entarteten Künstler“ diffamiert und mit einem Ausstellungsverbot belegt hatten.
Dix (1891-1969) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Stadt Gera ernannte ihn 1966 zum Ehrenbürger und richtete 1991 das Museum in seinem Geburtshaus ein.