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Prozesse Drogenhandel über Krypto-Handys: 41-Jähriger verurteilt

Von dpa Aktualisiert: 25.09.2021, 09:03
Blick auf das Landgericht Dresden.
Blick auf das Landgericht Dresden. Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB

Dresden - Das Landgericht Dresden hat am Donnerstag einen 41-Jährigen wegen bewaffneten Rauschgifthandels zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er soll 2020 bis zu seiner Festnahme im Januar 2021 mehr als 30 Kilogramm Marihuana und Cannabis-Produkte sowie ein halbes Kilogramm Kokain vertrieben haben. Darüber hinaus ordneten die Richter die Einziehung von 165.000 Euro aus den Drogengeschäften an. Der Angeklagte hatte erst am Vortag ein Teilgeständnis abgelegt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, mit weit größeren Mengen gehandelt zu haben, insgesamt ging es um über 100 Kilogramm Mariuana und Cannabis sowie rund zehn Kilogramm Kokain seit Anfang 2019. Die Strafkammer sah dafür aber den Nachweis nicht erbracht, aus ihrer Sicht basierten die Vorwürfe auf „Schätzungen“ eines ehemaligen Angestellten des Angeklagten. Dessen Spirituosenmanufaktur im Dresdner Szeneviertel Neustadt soll Hauptanlaufstelle gewesen sein.

Ans Licht kamen die Taten durch in Frankreich ausgespähte Kommunikation Tausender Nutzer sogenannter Krytohandys des Kommunikationsdienstleisters Encrochat Mitte 2020. Der Angeklagte, selbst Drogenkonsument, hatte ausgesagt, er habe ein solches Handy von seinen Lieferanten aus Berlin erhalten und es ausschließlich für Bestellungen nutzen dürfen. Die Kammer wertete zu seinen Gunsten, dass er bei der Aufklärung half. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren gefordert, die Verteidigung vier Jahre und fünf Monate.