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Ministerin Ernst will mehr Unterricht in Deutsch und Mathematik

Viele Brandenburger Grundschüler weisen in Deutsch und Mathe noch große Lernrückstände auf. Daher will Bildungsministerin Ernst nicht nur mehr, sondern auch besseren Unterricht in diesen Kernfächern erreichen.

Von dpa Aktualisiert: 21.10.2022, 06:39
Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel.
Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Potsdam - Nach dem schlechten Abschneiden der Brandenburger Grundschüler in einem bundesweiten Bildungsvergleich soll es vom kommenden Schuljahr an mehr Unterricht in den Kernfächern Deutsch und Mathematik geben. „Das sind Basiskompetenzen, die Schulen vermitteln müssen“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung eines „12-Punkte-Plans für gute Bildung“.

Die Details sollen noch ausgearbeitet werden. Dies betrifft etwa die Frage, welche Schüler einbezogen und welche Fächer dafür weniger unterrichtet werden. Ernst verwies auf das Beispiel Hamburg, wo in den Grundschulen jeden Tag 20 Minuten lang gemeinsam gelesen werde. Hamburg hatte in dem Bildungsvergleich gut abgeschnitten. „Das hat also schon Wirkung“, sagte die Ministerin.

Die Viertklässler in Brandenburgs Schulen hatten in einem am Montag veröffentlichten Bildungsvergleich der Bundesländer vor allem bei der Rechtschreibung schlecht abgeschnitten. Aber auch beim Lesen, Zuhören und in Mathematik waren sie schlechter als im bundesweiten Durchschnitt.

Künftig sollen auch Schulen in sozialen Brennpunkten mit mehr Personal stärker gefördert werden als andere Schulen. Dort sollen mehr Lehrkräfte eingesetzt und die Schüler von multiprofessionellen Teams gefördert werden. Dafür soll noch ein Sozialindikator entwickelt werden.

Zudem sollen weitere Ganztagsschulen zugelassen und mit zusätzlichem Personal ausgestattet werden. Der Ausbau war 2020 aus finanziellen Gründen gestoppt worden. Ernst sagte, dass das Programm zur Verbesserung der Qualität in den Schulen bereits im Jahr 2020 starten sollte, aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste.

Ein weiterer Ansatzpunkt für Ernst ist die Fortbildung der Lehrer. Bislang seien vor allem Schulleitungen und Lehrkräfte im gemeinsamen Institut mit Berlin fortgebildet worden, die ihr Wissen als Multiplikatoren an die Kollegen in den Schulen weitertragen sollten. Ab 2025 sollen alle Lehrkräfte und Seiteneinsteiger besser qualifiziert werden. „Gute Bildung braucht guten Unterricht“, sagte Ernst dazu. Dies sei der Schlüssel für den Lernerfolg. „Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.“