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Prognose des IAB Experten rechnen mit mehr Arbeitslosen und mehr Jobs im Land

Von dpa Aktualisiert: 08.11.2022, 22:51
Das Logo vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, steht mehrfach auf einer Glasscheibe.
Das Logo vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, steht mehrfach auf einer Glasscheibe. Daniel Karmann/dpa/Archiv

Halle - In Sachsen-Anhalt dürfte die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr steigen, aber auch die Beschäftigung. Davon gehen Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus. Laut IAB-Prognose wird es 2023 im Land im Schnitt 77 600 Arbeitslose geben, 1600 oder 2,1 Prozent mehr als 2022. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen, der Energiepreise, Material- und Lieferengpässe rechnen wir mit einer konjunkturellen Schwächephase“, sagte IAB-Forscher Per Kropp am Montag. Der Arbeitsmarkt werde davon beeinträchtigt. Allerdings dürfte es in Anbetracht des hohen Arbeitskräftebedarfs keinen Einbruch geben, sagte er.

Im günstigsten Fall gehen die Wissenschaftler 2023 von 69 400 Arbeitslosen im Land aus. Das wären 8,7 Prozent weniger als 2022. Zugleich rechnet das IAB im Schnitt mit 808.900 sozialversicherungspflichtigen Jobs in Sachsen-Anhalt. Das wären 3300 (0,4 Prozent) mehr als in diesem Jahr mit 805.600 Jobs. Allerdings geraten die Unternehmen in Folge der Krisen zunehmend unter Druck, sagte der Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens. So werden den Arbeitsagenturen weniger Stellen gemeldet und weniger Menschen werden neu eingestellt.

Hintergrund ist, dass Arbeitgeber eher an ihren Beschäftigten und Auszubildenden festhalten wollen. Dies insgesamt verringere vor allem für Menschen, die lange ohne Job sind, die Chancen, aus der Arbeitslosigkeit wieder herauszukommen, sagte Behrens auch mit Blick auf die geforderte Qualifikation für einen Neueinstieg. Sonst werde viel davon abhängen, wie die aktuellen Krisen abgefedert werden können. Anders als 2020, als die Corona-Pandemie begann, werde das Kurzarbeitergeld dabei nur eingeschränkt unterstützen können.