Jenaer Quantentechnik ermöglicht supersichere Videokonferenz
Jena - Mit Hilfe von Technologie aus Jena haben am Dienstag erstmals zwei deutsche Bundesbehörden besonders sicher mittels Quantenkommunikation eine Videokonferenz abgehalten. Die Technik sei „eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien in der IT-Sicherheit und kann uns für zukünftige Bedrohungsszenarien rüsten“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU), die am Dienstag quantengesichert mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konferierte.
Ein Teil der Infrastruktur, wie etwa Teleskope und Lichtquellen, stammte vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena. Die Verschlüsselung des Gesprächs gelang mittels Lichtquanten. Das Prinzip: Versucht ein Angreifer auf die Schlüssel zur Datenübertragung zuzugreifen, werden die Lichtteilchen manipuliert. Abhörversuche können so erkannt und durch die Erzeugung eines neuen Schlüssels unterbunden werden.
Der Aufbau der Technik in den Behörden habe mehrere Wochen gedauert, sagte eine Sprecherin des IOF. Ziel der dahinterstehenden Initiative „QuNET“ in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen sei, auch in Zukunft Datensicherheit zu gewährleisten. Zuletzt hatte es etwa immer wieder Hackerangriff auf Kommunen oder Unternehmen gegeben. Mittels Quantentechnologie könnten künftig auch etwa Bank- oder Patientendaten supersicher übertragen werden.
Quanten gelten als die kleinsten und unteilbaren Einheiten, die physikalische Wechselwirkungen hervorrufen. Sie befinden sich in einem Quantensystem, etwa dem Atom. Quanten können verschiedene Zustände annehmen und widersprechen oft den Regeln der klassischen Physik. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften können die Energiepäckchen für verschiedene Anwendungsfelder genutzt werden; etwa für Mikrochips und das Breitband-Internet.