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Militärtransport Kampfjet erreicht Fliegerhorst per Lkw: „Millimeterarbeit“

Üblichweise fliegen Eurofighter am Himmel über Ostfriesland. Ein ausgemusterter Kampfjet rollte nun allerdings über Straßen - vom Militärflughafen in Wittmund bis ins benachbarte Schortens. Ein nächtliches Spektakel, das viele Schaulustige anzog.

Von dpa Aktualisiert: 07.10.2022, 12:16
Schwertransporter fährt mit einem Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter Typhoon durch das Stadtzentrum.
Schwertransporter fährt mit einem Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter Typhoon durch das Stadtzentrum. Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wittmund/Schortens - Ein ausgemusterter Eurofighter hat nach einer Schwertransport-Fahrt durch Ostfriesland und Friesland in der Nacht auf Freitag den Fliegerhorst in Schortens erreicht. „Es hat alles sehr gut geklappt“, sagte Pressefeldwebel Uwe Cremer vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ am Freitag. Der Konvoi mit dem Kampfjet hatte für die rund 20 Kilometer lange Strecke vom Militärflugplatz des Luftwaffengeschwaders in Wittmund bis zum Objektschutzregiment der Luftwaffe im friesischen Schortens rund vier Stunden gebraucht - so viel wie vorher veranschlagt.

Nach Angaben der Polizei verfolgten zahlreiche Schaulustige das Ereignis von Straßenrändern, teils ausgerüstet mit Campingstühlen. Es habe keine Störungen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Für den Verkehr war die Bundesstraße 210 zeitweise gesperrt.

Der alte Eurofighter soll künftig am Fliegerhorst in Schortens bei einer jährlich stattfindenden großen Bergeübung zum Einsatz kommen. Bei dieser Übung, bei der rund 150 Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Verbänden beteiligt sind, werden unterschiedliche Techniken trainiert, um Luftfahrzeuge zu bergen. Für eine möglichst reale Trainingsumgebung werden dazu nach Angaben der Bundeswehr bislang verschiedene Hubschrauber sowie Transport- und Kampfflugzeuge genutzt - und zukünftig auch der Eurofighter aus Wittmund.

Der Transport stellte wegen seiner Überbreite von 11,30 Metern eine besondere Herausforderung dar, hatte das Luftwaffengeschwader vor der Fahrt mitgeteilt. An einer Ampelkreuzung bei Jever sei es dann auch besonders eng geworden, sagte Pressefeldwebel Cremer. „Das war schon Millimeterarbeit. Danach lief es aber reibungslos.“ Bei seiner Fahrt über die Straßen wurde der Eurofighter von der Polizei begleitet.

Vor dem Transport wurde der Kampfjetr mit der Kennung „30+04“ im Geschwader „Richthofen“ ausgemustert. Mehr als 1000 Bauteile wurden demnach ausgebaut und stehen nun als Ersatz zur Verfügung.