Kirchturmspitze in Bad Langensalza soll abgenommen werden
Bad Langensalza - Die Turmspitze der Marktkirche in Bad Langensalza soll so schnell wie möglich abgenommen werden, um ein Abstürzen zu verhindern. Es müsse dringend gehandelt werden, sagte Dirk Vogel, Pfarrer der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde, am Mittwoch. Ein vergangene Woche vorgelegtes Gutachten komme zu dem Schluss: „Gefahr ist im Verzug.“ Zuvor hatte unter anderem die „Thüringer Allgemeine“ darüber berichtet.
Das Schadbild sei besorgniserregend, erklärte Vogel. Die gesamte Turmspitze neige sich nach Nordwesten. Immer wieder seien in den vergangenen 250 Jahren die äußeren Kupferbleche repariert worden, aber die inneren Holzkonstruktionen seien offenbar in einem desolaten Zustand. Es könne keine Sicherheit mehr gewährleistet werden. Man stehe mit dem Ordnungsamt in Kontakt und berate, wie der Platz um die Kirche am besten geschützt werden könne.
Die Kirchengemeinde hat laut Vogel nicht genug Geld in der Rücklage, um die Abnahme der Turmspitze selbst zu finanzieren. Man habe die Stadt sowie den Kirchenkreis um Hilfe gefragt, beide hätten bereits positive Signale gesendet. Wenn die Turmspitze unten sei, solle ein Instandsetzungsplan entworfen werden.
Bereits bei Stürmen in den Jahren 2015 und 2018 sei die Bekrönung der Kirche stark beschädigt worden, sagte Vogel weiter. Dann sei bei der Wartung der Turmuhr ein morsches Dachgestühl festgestellt worden. Im vergangenen Jahr habe die Kirchengemeinde auf Empfehlung des Thüringer Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie eine Schadbildanalyse bei einem Ingenieurbüro in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse nun mitgeteilt worden seien.