Stadtverwaltung Landeshauptstadt Hannover leidet unter Fachkräftemangel
Hannover - Auch der mit klammen Finanzen kämpfenden niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover macht der Fachkräftemangel zu schaffen. Derzeit gebe es 761 offene Stellen bei der Stadtverwaltung, sagte der für mehr als 11.000 Beschäftigte zuständige Personalchef der Stadt, Matthias Görn, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Ein erster Schritt sei gewesen, Ausschreibungen stärker für Quereinsteiger zu öffnen, nun solle eine Taskforce gebildet werden, um Stellenbesetzungen zu beschleunigen.
„Und wir müssen umdenken: nicht mehr warten, bis Bewerbungen auf unseren Tischen landen, sondern auf die Menschen aktiv zugehen“, sagte er. Die Stadt wolle junge Menschen künftig viel früher an sich binden - schon in Ausbildung und Studium. „Ich will das duale Studium bei der Stadt ausweiten und Stipendien anbieten. Auch sollten wir stärker mit Berufsschulen kooperieren“, sagte Görn. Entscheidend sei, Nachwuchskräften eine Perspektive zu bieten. „Ich kann mir auch vorstellen, eine Vier-Tage-Woche einzuführen“, sagte er.
Der größte Mangel an Fachkräften herrsche vor allem in technischen Berufen, etwa bei Bau- und Elektroingenieuren, aber auch in sozialen Berufen, wie bei Erzieherinnen und Erziehern. „Insgesamt gibt es weniger Absolventen von ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen, und da stehen wir in Konkurrenz zu anderen Arbeitgebern“, sagte er.
Görn betonte: „Wer bei der Stadt arbeitet, trägt seinen Teil dazu bei, dass wir alle in Hannover eine gute Zukunft haben. Städte stehen vor diversen Herausforderungen, die alle Einwohner betreffen, sei es der Klimawandel, sei es die Lage am Wohnungsmarkt, sei es der Verkehr auf den Straßen.“