Pflegeversicherung Mehr Pflegebedürftige in Brandenburg erhalten Zuwendungen
Die Zahl der Menschen in Brandenburg, die Pflege brauchen und dafür staatliche Mittel bekommen, ist statistisch gestiegen. Gesundheitsministerin Nonnemacher sagt, was sie für die Pflege vor Ort plant.
Potsdam - In Brandenburg erhalten mehr pflegebedürftige Menschen für ihre Betreuung Zuwendungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Potsdam am Donnerstag mitteilte, stieg deren Zahl in Brandenburg Ende 2021 verglichen mit 2019 um etwa ein Fünftel auf rund 184.600 Pflegebedürftige. Allerdings sei die Zunahme auch auf eine bessere statistische Erfassung zurückzuführen.
Mit dem Geld werden unter anderem Hilfen bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden, der Medikamenteneinnahme oder auch der Haushaltsführung beglichen. Voraussetzung für die Zahlungen ist, dass den Betroffenen einer der fünf Pflegegrade zuerkannt wurde. Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) will die Unterstützung bei Pflege weiter ausbauen.
„Mit unserem „Pakt für Pflege“ wird die Pflege vor Ort gestärkt, Beratungsstrukturen (werden) ausgebaut und Pflegebedürftige und ihre Angehörigen insbesondere im ländlichen Raum entlastet“, sagte Nonnemacher am Donnerstag laut Mitteilung. „Wir müssen diesen Weg konsequent fortsetzen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in Brandenburg weiter steigen.“ Das Ziel sei, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich in ihrem Zuhause leben könnten. Der „Pakt für Pflege“, den SPD, CDU und Grüne im Koalitionsvertrag festgeschrieben hatten, trat im vergangenen Jahr in Kraft.
Den statistischen Angaben zufolge wurden 86,9 Prozent aller Brandenburger Pflegebedürftigen, die eine solche Zuwendung erhalten, zu Hause gepflegt. Von ihnen erhielten 94 232 in Brandenburg ein Pflegegeld, in dem Leistungen aus dem Pflegeversicherungsgesetz enthalten sind, weil sie ausschließlich von Angehörigen betreut wurden. Bei 25,2 Prozent (46.518) in Brandenburg erfolgte die Betreuung jedoch zum Teil oder komplett durch ambulante Dienste. 13,1 Prozent der Pflegebedürftigen in Brandenburg lebten in einem Pflegeheim.