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Denkmal Millionen-Förderung für Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen

Der Kyffhäuser in Nordthüringen ist sagenumwoben. Nun sollen Denkmal und Plateau attraktiver für Touristen gemacht werden. Ein großer Teil des nötigen Geldes wird aus Berlin kommen.

Von dpa Aktualisiert: 30.09.2022, 22:43

Berlin/Bad Frankenhausen - Das Kyffhäuser-Denkmal in Nordthüringen soll mit finanzieller Hilfe des Bundes grundlegend saniert werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages gab nach Angaben des Thüringer SPD-Abgeordneten und Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, dafür am Donnerstag 9,8 Millionen Euro frei. Das Geld solle der musealen Nutzung des Denkmalareals dienen. Damit stelle der Bund die Hälfte der Finanzmittel für das Projekt des Kyffhäuserkreises bereit. Ziel sei, das Areal zu einem europäischen Bildungs- und Kulturzentrum zu entwickeln.

Das Ende des 19. Jahrhunderts für Kaiser Wilhelm I. errichtete Monument ist nach den Angaben mit 81 Metern Höhe das drittgrößte Denkmal in Deutschland. Es befindet sich ebenso wie die angrenzenden Ruinen der Reichsburg der Staufer in einem zum Teil maroden Zustand.

Nach Angaben der Geraer SPD-Bundestagsabgeordneten Elisabeth Kaiser kommt das Geld aus einem neuen Förderprogramm „KulturInvest“ des Bundes.

„Der Kyffhäuser soll sich von einem Nationaldenkmal in Europa zu einem europäischen Friedensdenkmal entwickeln“, erklärte die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider (SPD). Der Kreis hatte 2021 eine Kyffhäuserstiftung gegründet. Es solle „ein demokratischer Lernort von nationaler Bedeutung entstehen“, aber auch eine Attraktion für Touristen.

Insgesamt werde in den kommenden Jahren mit Sanierungs- und Investitionskosten von etwa 20 Millionen Euro gerechnet. Die Stiftung stelle 1,82 Millionen Euro bereit. Sie hoffe neben 2,8 Millionen Euro vom Landkreis auch auf eine Förderung durch das Land Thüringen in Höhe von 5,1 Millionen Euro. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz habe 80 000 Euro für den Kyffhäuser in Aussicht gestellt, erklärte der Landkreis.

„Es ist einfach sehr schade, dass viele Menschen aus dem Westen der Republik noch nie im Osten waren“, äußerte Schneider. Auch er erhofft sich von der Millionen-Investition eine Ankurbelung des Fremdenverkehrs. Die Sanierung des Denkmals und des gesamten Plateaus hätten dabei Priorität. Der Kyffhäuser ist verbunden mit der Barbarossasage, nach der Kaiser Barbarossa schlafend in einem unterirdischen Schloss an einem steinernen Tisch sitze und alle 100 Jahre erwacht.

Entstehen solle ein Eingangs- und Besucherzentrum, das auch Ausstellungsräume beherberge, so die Landrätin. Es solle sichergestellt werden, dass das Kyffhäuserareal - wie in der jüngsten Vergangenheit geschehen - nicht mehr politisch von rechten Kräften vereinnahmt werden könne.