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Erfurt Polizei schult Umgang mit psychisch Kranken in Ausbildung

Nach den tödlichen Schüssen auf einen 16-Jährigen im Sommer in Dortmund wird darüber debattiert, ob Polizisten ausreichend im Umgang mit psychisch Kranken ausgebildet sind. Thüringen setzt bei der Fortbildung auch auf eine Kooperation mit Berlin.

Von dpa Aktualisiert: 06.01.2023, 22:03
Eine Polizistin steht vor einem Streifenwagen.
Eine Polizistin steht vor einem Streifenwagen. David Inderlied/dpa/Illustration

Erfurt (dpa/th) – - Die Thüringer Polizisten werden bereits in der Ausbildung auf den Umgang mit psychisch Kranken bei Einsätzen vorbereitet. Für angehende Polizisten des mittleren Dienstes stehe dieser Themenkomplex in verschiedenen Unterrichtsfächern auf dem Stundenplan, sagte ein Sprecher des Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt seien dafür rund 20 Unterrichtseinheiten vorgesehen. Dazu zählten auch realitätsnahe Rollenspiele. Die meisten Streifenpolizisten in Thüringen gehören dem mittleren Dienst an.

Den Polizisten werden laut Ministerium auch Fortbildungen zum Umgang mit psychisch Kranken angeboten. „Der Fortbildungskatalog der Thüringer Polizei enthält unter anderem ein Seminar zu diesem Thema“, sagte der Sprecher. Zudem könnten Beamte im Zuge einer Kooperation an einer entsprechenden Fortbildung in Berlin teilzunehmen.

Wie oft Thüringer Polizisten in den vergangenen Jahren Schusswaffen bei Einsätzen im Zusammenhang mit psychisch kranken Menschen eingesetzt haben, dazu gibt es laut Ministerium keine statistische Erhebung. In Sommer 2022 war in Dortmund ein Jugendlicher von der Polizei mit einer Maschinenpistole getötet worden. Der 16-Jährige war nur wenige Stunden vor seinem Tod aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen.