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Justiz Prozess um Drogenhandel via Encrochat: Angeklagter schweigt

Von dpa Aktualisiert: 07.10.2022, 14:35
Eine Frau hält ein Smartphone mit dem Logo des Krypto-Messengerdienstes Encrochat (gestellte Szene).
Eine Frau hält ein Smartphone mit dem Logo des Krypto-Messengerdienstes Encrochat (gestellte Szene). Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild

Berlin - Wegen Drogenhandels mit Umsätzen in Höhe von fast einer Million Euro muss sich ein 28-Jähriger vor dem Landgericht Berlin verantworten. Er soll in 18 Fällen kiloweise Rauschgift erworben und weiterverkauft haben. Der illegale Handel soll laut Ermittlungen über den Krypto-Messengerdienst Encrochat abgewickelt worden sein. Der Angeklagte hat zu Prozessbeginn am Freitag geschwiegen.

Dem Mann werden Taten in der Zeit von März bis Juni 2020 zur Last gelegt. Laut Anklage soll der 28-Jährige insgesamt mit 83,5 Kilogramm Cannabis und 19 Kilogramm Kokain gehandelt haben. Die Staatsanwaltschaft geht von Handelserlösen in Höhe von 986.000 Euro aus.

Die Kryptierungssoftware galt zunächst als nicht entschlüsselbar und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in Frankreich und den Niederlanden allerdings gelang es im Frühjahr 2020, die Software zu knacken. Millionen geheimer Daten wurden damals abgeschöpft. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen in ganz Europa. Encrochat stellte seinen Geschäftsbetrieb ein.

Der Angeklagte wurde im Mai dieses Jahres festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird an 11. Oktober fortgesetzt.