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Fachkräftemangel Rechnungshof: Mehr Effizienz für Unterrichtsversorgung

Von dpa Aktualisiert: 16.09.2022, 13:56
Schwamm und Kreide liegen in einem Klassenraum unter einer Tafel.
Schwamm und Kreide liegen in einem Klassenraum unter einer Tafel. Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Dresden - Zur Sicherstellung der Unterrichtsversorgung in Sachsen auch in Zeiten des Fachkräftemangels braucht es aus Sicht des Landesrechnungshofs (SRH) mehr Effizienz und eine bessere Steuerung im Bildungsbereich statt weiterer Lehrerstellen. „Alle Stellschrauben müssen genutzt werden, es darf keine Denkverbote geben“, sagte Rechnungshofpräsident Jens Michel bei der Vorstellung eines Sonderberichts zur Lehrerverbeamtung am Freitag in Dresden. Die Auffassung, mehr Stellen lösten die Probleme, sei veraltet.

Reserven sieht die Behörde etwa in der Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben sowie beim Thema Abordnung und Versetzung. Auch die im Vergleich eher niedrige Stundenzahl im Grundschulbereich müsse kritisch hinterfragt werden, sagte SRH-Direktorin Isolde Haag. Zudem müssten neue Arbeitszeitmodelle geprüft und weiterentwickelt werden.

Der SRH prüfte im Zeitraum 2018 bis 2021 die Wirksamkeit des Lehrermaßnahmeprogramms 2016 und des Handlungsprogramms 2018. Laut Haag binden die sogenannten Anrechnungs-, Ermäßigungs- und Abminderungsstunden enormes Lehrerarbeitsvermögen für Aufgaben der Verwaltung. Wenn diese um ein Drittel reduziert werden könnten, stünden dauerhaft zusätzlich 1000 Lehrkräfte für den Unterricht zur Verfügung. Zudem würden zu wenig Lehrkräfte zur Bedarfsdeckung im ländlichen Raum abgeordnet.

Seit dem 1. Januar 2019 können grundständig ausgebildete Lehrkräfte an öffentlichen Schulen bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres im Freistaat verbeamtet werden. Die Regelung gilt vorerst bis zum 31. Dezember 2023. Die Regierung will das ändern, der Gesetzentwurf wird derzeit im Landtag beraten. Die Verlängerung müsse an ein Konzept zur Effizienzsteigerung im Bildungswesen gebunden werden, sagte SHR-Präsident Michel.