Pandemie Sachsen plant vorerst keine Verschärfung der Corona-Regeln

Dresden - Sachsen plant trotz steigender Infektionszahlen vorerst keine Verschärfung der Corona-Regeln. „Im Moment sehen wir keine Notwendigkeit für eine Maskenpflicht in Innenräumen“, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Kriterium für verschärfte Maßnahmen sei immer die Überlastung der Krankenhäuser durch Corona-Patienten. „Gleichwohl beobachten wir die Entwicklung weiterhin sehr genau und beraten uns regelmäßig mit unseren Infektiologen und Krankenhaus-Koordinatoren. Wir stimmen uns auch eng mit unseren Nachbarbundesländern ab“, hieß es.
Zugleich empfahl das Ministerium vor allem Leuten im Alter ab 60 sowie Menschen mit einer Vorerkrankung dringend, in Innenräumen eine Maske zu tragen, um sich selbst bestmöglich zu schützen. Idealerweise sollte das eine gut sitzende FFP2-Maske sein, hieß es weiter. Sie helfe auch gegen andere Infektionskrankheiten, etwa gegen Grippe. Zudem sollte jeder seinen Impfstatus überprüfen und sich zur Impfung beraten lassen.
Auch in Sachsen waren die Infektionszahlen zuletzt stark gestiegen. Am Donnerstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat bei 687,1. Vor einer Woche waren es noch 390,9. Den bundesweiten Wert gab das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin am Donnerstag mit 793,8 an. Er beziffert die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Sachsen liegt derzeit im Mittelfeld der Bundesländer. Den höchsten Wert in Sachsen hatte am Donnerstag der Vogtlandkreis (821,7), den geringsten der Landkreis Meißen (605,0). Laut sächsischem Gesundheitsministerium kamen binnen 24 Stunden 4886 Neuinfektionen und fünf Todesfälle dazu. 16.078 Betroffene starben in Sachsen seit März 2020 an oder mit einer Covid-19-Erkrankung.
Auch die Belastung der sächsischen Krankenhäuser wächst. Derzeit sind 86 Betten auf Intensivstationen mit Corona-Patienten belegt. Das entspricht einer Auslastung von 67,2 Prozent. Auf Normalstationen befinden sich 1190 Covid-Erkrankte. Hier liegt die Auslastung inzwischen schon bei 88,8 Prozent.