Wirtschaftsminister Schulze plant Millionenprogramm zur Fachkräftegewinnung
Viele Firmen haben zunehmend Probleme, gutes Personal zu finden. In Sachsen-Anhalt will Wirtschaftsminister Schulze nun eine umfassende Fachkräfteoffensive starten. Davon könnte auch der US-Chiphersteller Intel in Magdeburg profitieren.

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) will die Gewinnung von Fachkräften zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit machen. „Ich möchte, dass Sachsen-Anhalt eines der Topländer wird, was die Rekrutierung von Fachkräften betrifft“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg. „Das wird eines der Hauptprojekte für die nächsten Jahre in meinem Ministerium sein.“
Schulze plant ein umfangreiches Programm über zehn Jahre, bei dem bis zu 100 Millionen Euro zum Einsatz kommen könnten. Im Jahr 2023 soll zunächst die Planung intensiviert werden, Gespräche mit Industrievertretern hat es dazu aber bereits gegeben. Dabei hätten ihm viele Unternehmer signalisiert, dass die Gewinnung von Personal eines der Hauptprobleme sei, so der Wirtschaftsminister.
Auch die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit warnt schon längere Zeit, dass in vielen Bereichen ein dramatischer Fachkräftemangel droht. Es gingen mehr Menschen in Rente als neue Arbeitskräfte nachkämen. Das Problem lasse sich nur lösen, indem die Zuwanderung von Fachkräften forciert und mehr Menschen aus- und weitergebildet würden.
Bei der Realisierung seines Programms setzt Schulze unter anderem auf die Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) Sachsen-Anhalt. Dort beginnt mit Robert Franke ab dem 1. Januar 2023 ein neuer Geschäftsführer.
Schulze will verschiedene Stränge verfolgen. So sollen Fachkräfte nicht nur aus dem Ausland angeworben, sondern auch mit ihren Familien begleitet werden, zum Beispiel bei der Suche nach Schulen und Kita-Plätzen. Wichtig sei außerdem eine gute Zusammenarbeit mit den Ausländerbehörden und der Bundesagentur für Arbeit. Gesucht würden nicht nur Ingenieure, sondern Arbeitskräfte mit jeglichen Qualifikationen.
Profitieren könnte von dem Programm unter anderem der US-Chiphersteller Intel, der in Magdeburg zwei Halbleiterfabriken bauen will. Mehrere Tausend Arbeitsplätze sollen dort in den nächsten Jahren entstehen. Der Bund will die Ansiedlung mit einem Milliardenbetrag unterstützen.