Sondersitzung des Bildungsausschusses zur Lehrersituation
Eine E-Mail aus dem Bildungsministerium mit der Aufforderung, nicht gleich zu Schuljahresbeginn offene Lehrerstellen auszuschreiben, hat für politischen Wirbel gesorgt. Eine Sondersitzung des Bildungsausschusses setzte jetzt einen vorläufigen Schlusspunkt.

Schwerin - Nach einer Sondersitzung des Landtags- Bildungsausschusses am Montag haben Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) und die SPD-Landtagsfraktion bekräftigt, dass der Schulstart vor zwei Wochen erfolgreich verlaufen sei. Es seien so viele Lehrer wie noch nie eingestellt worden, sagte Martin. Die umstrittene E-Mail einer Ministeriumsmitarbeiterin an die Schulämter in der ersten Schulwoche, mit der Ausschreibung offener Stellen bitte noch zu warten, sei ein Fehler gewesen, der bereits zwei Stunden danach korrigiert worden sei. Der angebliche Skandal sei keiner, so Martin. Das ganze Jahr über würden Lehrerstellen ausgeschrieben, die aus den verschiedensten Gründen frei würden, etwa durch Schwangerschaften oder Langzeiterkrankungen.
Die Linksfraktion, von der die Sondersitzung beantragt worden war, bekräftigte indes ihre Position, dass es in Mecklenburg-Vorpommern einen anhaltenden Lehrermangel gebe. „Allein die Absicherung der sogenannten Kontingentstundentafel ist kein Garant für gute Schule, weil zu wenig Unterricht in den Kernfächern erfolgt“, sagte die Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg. So seien in den Klassen sieben bis zehn lediglich elf Stunden Deutsch vorgesehen. Die Schüler hätten pro Jahrgang nicht einmal drei Stunden Deutsch in der Woche.
Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Jörg Kröger, nannte es „nicht ganz zufriedenstellend“, dass an allem nur eine Sachbearbeiterin schuld gewesen sein solle. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andreas Butzki, erklärte hingegen: „In der heutigen Sitzung wurde sehr deutlich, dass der Schulstart in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich war.“ Die Ausschreibung und Besetzung von Lehrerstellen sei ein dynamisches System.