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Ermittlungen Spritdiebstahl an Tankstellen hat deutlich zugenommen

Die gestiegenen Spritpreise rufen in Brandenburg an den Tankstellen zunehmend Diebe auf den Plan. Die Aufklärungsquote ist gering.

Von dpa Aktualisiert: 01.10.2022, 08:22
Eine Zapfpistole steckt an einer Tankstelle in einem Wagen.
Eine Zapfpistole steckt an einer Tankstelle in einem Wagen. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Berlin/Potsdam - In Brandenburg hat der Diebstahl von Benzin und Diesel nach Einschätzung von Tankstellenbetreibern und der Polizei deutlich zugenommen. „Das kann man erkennen, es ist deutlich mehr geworden“, sagte der Vorsitzende des Verbands des Garagen- und Tankstellengewerbes Nord-Ost e.V., Hans-Joachim Rühlemann, auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem Ende des Tankrabatts Ende August gebe es deutlich mehr Fälle von Tankbetrug, so Rühlemann. Allerdings gebe es dazu noch keine offizielle Statistik, die Zahlen beruhten auf Schätzungen der Tankstellenpächter.

Laut Rühlemann handelt es sich bei den Spritdieben meistens um professionelle Tankbetrüger. Diese seien häufig mit gestohlenen Autokennzeichen unterwegs und daher trotz Kameraüberwachung nur schwer identifizierbar. Das Problem sei insbesondere an Autobahntankstellen groß. Hier würden Spritdiebe sogar Lkw-Tanks anbohren, während die Fahrer im Fahrzeug schlafen, so der Verbandsvertreter.

Auch das Brandenburger Polizeipräsidium in Potsdam bestätigt auf Anfrage eine deutliche Zunahme beim Tankbetrug. Nach rund 2600 erfassten Fällen im Jahr 2020 seien im vergangenen Jahr rund 3200 Spritdiebstähle gemeldet worden. Die Aufklärungsquote liegt dabei den Angaben zufolge zwischen 20 und 25 Prozent.

„Auch in diesem Jahr verzeichnen wir bisher einen starken Anstieg in diesem Deliktsfeld“, so Polizeisprecher Mario Heinemann. Allerdings könnten die Zahlen aufgrund der statistischen Erfassung nur Trends widerspiegeln und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Grundsätzlich sei ein Zusammenhang zwischen zunehmendem Tankbetrug und den Kraftstoffpreisen naheliegend, aber nicht valide begründbar, so der Polizeisprecher.