Ermittlungen Tödlicher Absturz: Motorsegler flog lange ohne Funkkontakt

Lübbrechtsen - Der Ende August im Landkreis Hildesheim in zwei Wohnhäuser abgestürzte Motorsegler ist ohne Funkkontakt über Braunschweig und Hannover geflogen. Das geht aus einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hervor. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ergab die Obduktion des verstorbenen Piloten Hinweise auf ein Herzversagen. Möglicherweise könnte er also längere Zeit bewusstlos oder sogar leblos am Steuer des Motorseglers gesessen haben, bevor er in Lübbrechtsen in zwei Häuser krachte. Sicher wisse man das jedoch nicht, teilte ein BFU-Sprecher mit. Die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ hatte am Donnerstag über den zuvor veröffentlichten Unfallberichtet geschrieben.
Laut BFU-Zwischenbericht vom Mittwoch hob der 79-jährige Pilot um 14.59 Uhr in Magdeburg bei gutem Wetter ab. Später teilte er östlich des Harzes mit, dass er nach Magdeburg zurückkehren wolle. Stattdessen flog er jedoch in Richtung Braunschweig, Funkkontakt bestand fortan nicht mehr. Der Pilot überflog in einer weit gezogenen Kurve die Kontrollzonen von Braunschweig und Hannover, deren Tower keinen Kontakt zu ihm herstellen konnten. Anschließend flog er noch über die Region Hannover in Richtung Süden, ehe er nach gut drei Stunden Flugzeit abstürzte. Der Motorsegler krachte in zwei Wohnhäuser in Lübbrechtsen, deren Bewohner nicht zu Hause waren.