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Hetze im Internet Uschi Glas wird nach Werbevideo für Corona-Impfung mit Hassbotschaften bombardiert

Die Schauspielerin Uschi Glas berichtet, dass sie wegen eines TV-Spots für die Corona-Impfung mit einer „unvorstellbaren Masse“ an Beleidigungen zu kämpfen hat.

Von Samantha Günther Aktualisiert: 11:16
Nach Werbung für Corona-Impfung erhält die Schauspielerin zahlreiche Hassmails von Corona-Gegnern. Foto: Sven Hoppe
Nach Werbung für Corona-Impfung erhält die Schauspielerin zahlreiche Hassmails von Corona-Gegnern. Foto: Sven Hoppe dpa

Hamburg. Im Corona-Livetalk "19 – die DUB Chefvisite" war am Montag die Schauspielerin Uschi Glas zu Gast. Im Interview berichtet die 77-jährige Münchnerin, dass sie wegen eines Werbespots für die Corona-Impfung mit einer derben Hass-Welle zu kämpfen hat. Sie finde es "beängstigend, wie viel Hass in unserer Gesellschaft ist". In dem Video im Rahmen der Werbeaktion #ÄrmelHoch des Bundesgesundheitsministeriums erzählt Glas: "Ich werd' natürlich ganz schön angefeindet".

Seit vergangener Woche ist die aus den "Winnetou"-Filmen bekannte "Apanatschi"-Darstellerin in der Werbekampagne des Bundesministeriums für Gesundheit zu sehen. Darin wirbt sie für die Corona-Schutzimpfung. Die Bayerin werde beschuldigt, eine Mörderin zu sein, und dass sie Menschen veranlasse, "dass sie sich Gift in den Arm spritzen lassen". Glas habe mit kritischen Reaktionen gerechnet. "Aber, dass es so heftig ist, hätte ich nicht gedacht." "

„Und jetzt Corona: Das ganze Leben verschwindet, meinen Enkel habe ich seit über einem Jahr nicht im Arm gehabt“.

Uschi Glas, Schauspielerin

Im Gespräch mit dem Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, dem Chef des Essener Universitätsklinikums, erzählt Glas von der Zeit, als es noch Krankheiten wie die Kinderlähmung gab. Deshalb sei die Patentante ihrer Schwester lebenslang an den Rollstuhl gefesselt gewesen. Früher seien auch Menschen an Typhus und Pocken gestorben. Durch Impfungen wurden diese Krankheiten besiegt. 

"Und jetzt Corona: Das ganze Leben verschwindet, meinen Enkel habe ich seit über einem Jahr nicht im Arm gehabt". Deshalb lasse sie sich impfen. "Mit einem kleinen Pieks holen wir uns unser Leben zurück." Derzeit lässt die 77-Jährige sich juristisch beraten, wie sie auf die Drohzuschriften reagieren solle.