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Aufgespießt Vegetarier-Bär in Bayern willkommen

Meister Petz geht mit der Zeit: Als Pflanzenfresser ist der neue Bruno kein Problem mehr

08.05.2022, 17:57
Der bayerische Problembär Bruno ist ausgestopft im Museum in München gelandet. Als Vegetarier wäre ihm das nicht passiert.
Der bayerische Problembär Bruno ist ausgestopft im Museum in München gelandet. Als Vegetarier wäre ihm das nicht passiert. Peter Kneffel/dpa

Putzig sieht der Bruno-Nachfolger aus, wie er sich frühmorgens vor einer Wildtierkamera in Ohlstadt (Bayern) im Gras wälzt. Leibhaftig hat ihn noch niemand gesehen. 2006 sorgte sein Kollege, der erste Bär in Bayern seit 171 Jahren, für Ärger. Er riss Schafe, erschreckte Spaziergänger. Kurz: Machte alles, was Bären so Spaß macht.

Der neue reißt keine Weidetiere

Der neue scheint gelernt zu haben. Er hält sich versteckt. Und vor allem: Er reißt keine Weidetiere. Wer den weißen Hai Bruce im Kinofilm „Findet Nemo“ gesehen hat, weiß wie groß die innere Zerrissenheit des Raubtiers ist, dass sich aufmacht, Vegetarier zu werden, um in modernen Zeiten zu überleben. Überall lauern die Versuchungen. Für die Fleischfresser unter uns: Der Bär muss sich fühlen wie vor einem Grillrost, auf dem Thüringer und gut durchwachsene Steaks bruzzeln.

Da hilft auch nicht der Hinweis, dass Bären zu 75 Prozent Pflanzenfresser sind. Dass er ein duftendes Weidelamm einfach stehen lässt, muss übertierische Disziplin erfordern. Können wir das auch dem Wolf abfordern? Sicher geht das nicht ohne therapeutische Begleitung durch die Wolfsberater des Landes.