Viktoria setzt auf Aufstiegs-Euphorie: Fragezeichen bleibt

Berlin - Erstmals seit zwölf Jahren mischt ein Berliner Verein wieder in der 3. Fußball-Liga mit. Der FC Viktoria 89 wird am Sonntag (13.00 Uhr) gegen Viktoria Köln das Erbe des 1. FC Union antreten, der 2008/09 in dieser Spielklasse antrat und sofort als Meister den Sprung in die 2. Bundesliga schaffte. Mit elf Siegen in elf Spielen in der Regionalliga Nordost war Viktoria in die 3. Liga gestürmt, mehr Partien hatte die Corona-Pandemie in der Vorsaison nicht zugelassen. „Wir werden in der 3. Liga sicher nicht alle Spiele gewinnen“, sagte Trainer Benedetto Muzzicato. Der Klassenerhalt ist das erste Ziel.
Dass Viktoria nach vielen Fragezeichen um die Spielstätte nun doch in dem in einer Hauruck-Aktion drittliga-tauglich gemachten Jahn-Sportpark antreten kann, soll zusätzliche Kräfte freilegen. Insgesamt setzt der Deutsch-Italiener Muzzicato (42) auf seine „eingespielte Truppe“ aus der Vorsaison.
Sechs Neue kamen hinzu: Torwart Julian Krahl (1. FC Köln II), Pasqual Verkamp (Carl Zeiss Jena), Deji Beyreuther (TSG Hoffenheim II), Tolcay Cigerci (VSG Altglienicke), Lukas Pinckert (HSV II) und Alexander Hahn (Rot-Weiß Essen). Krahl soll sich mit Philip Sprint einen Kampf um die Nummer eins liefern.
Muzzicato, der sich beim Bremer Verein FC Oberneuland seine ersten Trainer-Sporen verdient hat und dann über TB Uphusen und BSV Rehden 2019 zu Viktoria gekommen war, will von seinen Spielern Mut und spielerische Elemente sehen, nicht nur den blanken Kampf. Sie sollen sich auch nicht zu sehr nach der teilweise namhaften Konkurrenz richten. „Mich interessiert, was wir machen - auch in der 3. Liga“, betonte der Trainer. Das größte Fragezeichen: Wie schnell kann sich der Neuling in der neuen Spielklasse akklimatisieren? Möglichst lange soll die Aufstiegs-Euphorie erhalten bleiben.