Kommentar zu Michael Stempfle Von der ARD ins Ministerium
Die immer wieder bestrittene enge Verdrahtung von öffentlich-rechtlichen Medien und Bundes- und Landespolitik ist um ein weiteres Kapitel reicher. Ein Redakteur des ARD-Hauptstadtstudios wird neuer Pressesprecher von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Zuvor hatte sich Michael Stempfle mit blumigen Worten auf Kosten der Gebührenzahler angedient.
„Ich freue mich, dass wir mit Michael Stempfle einen in Berlin gut vernetzten Medienprofi mit viel Erfahrung für die anspruchsvolle Aufgabe haben gewinnen können“, lobte dann Pistorius seinen neuen Chefkommunikator über den grünen Klee.
Stempfle tritt in die Fußstapfen von ZDF-Nachrichtenmoderator Steffen Seibert, der Angela Merkels Pressesprecher wurde. Sein Vorgänger Ulrich Wilhelm stieg dafür zum Chef des Bayerischen Rundfunks auf.
Solche fließenden Wechsel müssen erschwert werden, um den Anschein von Interessenskonflikten und Gefälligkeitsberichterstattung zu vermeiden. Mindestens sollte aber eine Abkühlphase vertraglich festgeschrieben werden.