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Waldstück fängt Feuer: Forstminister verlässt Parteitag

Der Brand eines munitionsbelasteten Waldes bei Wöbbelin weckt Erinnerungen an die Waldbrandkatastrophe von Lübtheen vor fast genau zwei Jahren. Forstminister Backhaus verlässt den SPD-Landesparteitag vorzeitig und eilt zum Brandort.

Von dpa 19.06.2021, 14:19

Wöbbelin - Ein 300 mal 300 Meter großes Waldstück zwischen der Autobahn 14 und der Gemeinde Wöbbelin im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist in Brand geraten. Das Feuer brach am Freitagabend aus ungeklärter Ursache aus, wie der Sprecher des Landkreises am Samstag mitteilte. Da das Gebiet munitionsbelastet sei, komme die Feuerwehr mit den Löscharbeiten nur schwer voran. In den Böden liegen demnach Munitionsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg. Vereinzelt sei es während der Löscharbeiten zu Explosionen dieser Altlasten gekommen.

Um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern, zogen die Einsatzkräfte den Angaben zufolge einen Ring um das Waldstück und wässerten den Boden. Das Feuer sei am Samstagmorgen unter Kontrolle gewesen. „Aktuell geht keine akute Gefahr von dem Brand aus“, sagte der Sprecher.

Der Brand erinnert an die Waldbrandkatastrophe nahe Lübtheen im selben Landkreis vor fast genau zwei Jahren. Damals stand der Wald bei Lübtheen fast eine Woche lang in Flammen. Auch dort war das Gebiet als einstiger Truppenübungsplatz munitionsbelastet.

Wie groß vor diesem Hintergrund die Sorgen jetzt sind, zeigt, dass Forstminister Till Backhaus und Ludwigslust-Parchims Landrat Stefan Sternberg den SPD-Landesparteitag in Wismar am Freitagabend vorzeitig verließen und zum Brandort bei Wöbbelin eilten. Am Samstag waren beide erneut vor Ort. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dankte in ihrer Abschlussrede auf dem Parteitag am Samstag den Feuerwehrleuten und Forstarbeitern für ihren Einsatz am Brandort. „Ich hoffe, dass wir da sicher durchkommen“, sagte sie.

Nach Angaben der Leitstelle Schwerin waren acht freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Die A14 war am Samstagmorgen gesperrt. Der rund 1,5 Kilometer vom Brandort entfernte Ort Wöbbelin war am Freitagabend in dichten Rauch gehüllt. Wie der Pressesprecher des Landkreises sagte, rückte das Feuer vorübergehend bis zu 400 Meter an die Autobahn heran. Zuvor hatten mehrere Medien über den Waldbrand berichtet.