Kirche Wilmer enttäuscht über Abstimmung bei Synodalversammlung

Hildesheim/Frankfurt/Main - Nach der Ablehnung eines grundlegenden Textes zur kirchlichen Sexualmoral auf der Synodalversammlung der deutschen Katholiken hat sich der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer enttäuscht gezeigt. „Das ist ein echter Dämpfer für alle, die sich für eine Erneuerung unserer Kirche aus dem Glauben heraus einsetzen“, sagte Wilmer in einer Mitteilung seines Bistums am Freitag. „Ich verstehe und teile die Enttäuschung vieler Katholikinnen und Katholiken über das Scheitern des Textes in der Abstimmung.“ Der Bischof gab an, er habe für das Grundsatzpapier zur Reform der katholischen Sexuallehre gestimmt.
Am Donnerstagabend war die Abstimmung über den Text, der eine Liberalisierung der kirchlichen Sexualmoral anstrebte, bei der Versammlung in Frankfurt am Main an der fehlenden Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe gescheitert. Er stieß zwar in der allgemeinen Abstimmung auf 82 Prozent Zustimmung - aber nur 33 Bischöfe stimmten für den Text bei 21 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Wilmer sagte, er hadere sehr damit, dass die Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe nicht erreicht worden sei. „Die Reform der kirchlichen Sexuallehre ist und bleibt ein ganz wesentliches Thema.“ Daran ändere auch die Ablehnung des Grundsatzpapiers durch eine Minderheit der Bischöfe nichts, sagte er.