Linke-Kreistagsabgeordnete Heide Schüler beklagt Sanierungsstau bei den Landesstraßen im Norden des Kreises "Da hüpfen die Autos nur noch von Loch zu Loch"
Der Zustand von Landesstraßen im Landkreis Börde ist an vielen Stellen katastrophal. Insbesondere der Flickenteppich auf der Strecke zwischen Behnsdorf und Weferlingen ist den Menschen ein Dorn im Auge.
LandkreisBörde l Heide Schüler ist fast schon aufgebracht, wenn sie über die Landesstraße 43 spricht, die seit Jahren als sanierungsbedürftig gilt. "Aber nichts tut sich", beklagt die Linken-Kommunalpolitikern, die auch im Kreistag sitzt. Das, was am Ortsausgang hinter Behnsdorf noch erträglich sei, werde hinter Siestedt zu einem Zustand, der "nicht mehr verantwortbar ist". Sie sagt: "Da hüpfen die Autos nur noch von Loch zu Loch." Die Straße gehört dem Land. Lediglich notdürftig wird immer wieder geflickt. Das betrifft zum Beispiel auch die Ortsdurchfahrt Oebisfelde, die Strecke zwischen Hörsingen und Bodendorf oder von Calvörde in Richtung Flechtingen auf der L 25 , insbesondere bis zum Abzweig nach Böddensell.
Im Verkehrsministerium sind die Schäden bekannt. Die Landesstraße 43, aber auch die Landesstraße 22 von Oebisfelde nach Buchhorst werden von den Planern im Land als katastrophal in ihrem Zustand angesehen. Dass es mit der Sanierung trotzdem seine Zeit dauert, erläutert ein Sprecher aus dem Ministerium: Es fehlt das Geld. Außerdem: "Es sind zahlreiche Straßen in einem ähnlich schlechten Zustand." Der Sanierungsrückstand müsse nun erst einmal abgearbeitet werden. Konkret bedeutet das zumindest für die L43 zwischen Behnsdorf und Siestedt, dass zwei Millionen Euro investiert werden sollen.
Das Projekt wird bearbeitet und befindet sich derzeit in der Entwurfsplanung. Das kann bis zu 18 Monate dauern. Dann könnte es losgehen. Für den Abschnitt zwischen Siestedt und Weferlingen wird es allerdings noch länger dauern. Für dieses Vorhaben sei die Planungsphase noch nicht so weit fortgeschritten, wie es weiter heißt. Es könnte gar Ende 2015 oder noch später werden, bis dort Baufahrzeuge anrollen. Kosten insgesamt: 900000 Euro. Bisher überhaupt nicht abzusehen ist, wann Autofahrer auf Besserung der Straßenverhältnisse bei der Landesstraße 22 von Oebisfelde nach Buchhorst hoffen können. Noch sei dafür "aus finanziellen Gründen" kein Planungsbeginn, so das Ministerium.
Dass nun trotzdem etwas an der L 43 unternommen wird, war Heide Schüler wichtig. Sie hatte sich deshalb dafür eingesetzt, dass wenigstens die Geschwindigkeit auf diesen Strecken begrenzt würde - wenn die Straße nicht gar ganz gesperrt werden könnte.
Mit solchen Maßnahmen ist man aber im zuständigen Straßenverkehrsamt im Kreis vorsichtig. "Wir gehen einhellig davon ab, Geschwindigkeitsbegrenzungen vorzugeben", erläuterte Jürgen Till, Fachdienstleiter Straßenverkehr, der Volksstimme. Wichtiger sei, mit dem Verkehrszeichen "Straßenschäden" vor schneller Weiterfahrt zu warnen. Das Schild sagt aus, dass Verkehrsteilnehmer nur so schnell fahren dürfen, wie es der Straßenzustand zulässt. "Daran müssen wir bei den Autofahrern appellieren", sagt er. Geschwindigkeitsbegrenzungen dagegen würden den Fahrern häufig suggerieren, dass sie auch so schnell fahren dürften wie ausgeschildert. Das hält er für gefährlich. Darüber hinaus, so macht Till klar, sei dem Amt "zur Verkehrssicherheit weitgehend die Hände gebunden".